Senat verabschiedet Gesetz Mehr Unterstützung bei Schwangerschaftsabbrüchen
2.200 Abtreibungen wurden 2021 im Land Bremen vorgenommen. Häufig waren die gesetzlichen Hürden hoch. Das ändert sich nun.
Frauen im Bundesland Bremen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen lassen, sollen künftig besser unterstützt werden. Die rot-grün-rote Regierungskoalition hat am Donnerstag ein entsprechendes Gesetz beschlossen, wie die Bremer Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm mitteilte. Demnach sollen unter anderem die Kosten eines Schwangerschaftsabbruches bei finanzschwachen Menschen grundsätzlich übernommen werden.
Frauenbeauftragte: Gesetz braucht noch Anpassungen
Das sogenannte Gesetz zur Sicherstellung bedarfsgerechter Angebote zur Vornahme von Schwangerschaftsabbrüchen sieht zudem vor, dass künftig auch in Bremerhaven Schwangerschaftsabbrüche angeboten werden müssen. In der Seestadt gibt es bisher keine entsprechenden Angebote. Weiter sollen Ärztinnen und Ärzte sowie Krankenhäuser bezuschusst werden, wenn sie die Möglichkeit für Schwangerschaftsabbrüche anders nicht vorhalten können.
- Betroffene berichtet: "Die Abtreibung war genau richtig so"
Die Landesfrauenbeauftragte Wilhelm lobte das neue Gesetz – betonte aber, dass es eventuell weitere Anpassungen brauche. "Das Land könnte zum Beispiel die Krankenhäuser der öffentlichen Hand zu Schwangerschaftsabbrüchen stärker in die Pflicht nehmen", erklärte sie. Die meisten Bremer Kliniken würden de facto keine Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche anbieten. Das Angebot zu Schwangerschaftsabbrüchen entspreche nicht der Nachfrage. Teilweise gebe es lange Wartezeiten.
Der Linksfraktion zufolge, die auf Angaben des Gesundheitsressorts verweist, hat es im Land Bremen 2021 mehr als 2.200 Abtreibungen gegeben.
- Nachrichtenagentur dpa