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Bremer Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche – und gibt Tipps


Trading-Plattformen
Bremer Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche – und gibt Tipps

Von t-online, stk

20.01.2023Lesedauer: 3 Min.
Der Polizei sind bereits mehrere Fälle aus Bremen bekannt. Die Beamten warnen vor Leichtgläubigkeit.Vergrößern des Bildes
Der Polizei sind bereits mehrere Fälle aus Bremen bekannt. Die Beamten warnen vor Leichtgläubigkeit. (Quelle: t-online-Collage/IMAGO/Westlight/IMAGO/imago images/Future Image)

Kriminelle werden immer einfallsreicher – und haben damit Erfolg. Eine neue Masche bringt den Betrügern viel Geld, doch die Polizei ist ihnen auf den Fersen.

Die Bremer Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche mit sogenannten Trading-Plattformen. Vermeintlich leicht verdientes Geld wird den Opfern dabei in Aussicht gestellt – am Ende sind sie meist ärmer als vorher. Neben der klassischen Ermittlungsarbeit der Beamten könnten in erster Linie die Bürger sich selbst schützen. Wie, das berichtet Polizeisprecherin Franka Haedke.

Nach Angaben der Sprecherin habe es in den vergangenen Wochen mehrere Fälle mit der neuartigen Betrugsmasche gegeben. Die Kriminellen hätten dazu täuschend echt wirkende Online-Plattformen erstellt, die stark an seriöse Trading-Seiten erinnerten. Häufig würden die Plattformen zudem in den sozialen Netzwerken, vorrangig auf Facebook, beworben.

Gerade diejenigen, die neu im Geschäft sind und bislang kaum Erfahrungen mit Kryptowährungen, Bitcoins und ETFs (Börsengehandelte Fonds) gemacht hätten, würden laut Haedke einfacher auf die Maschen hereinfallen. Denn: Die Betrüger sind einfallsreich – und vor allem: penetrant.

Betrüger sind penetrant

Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei seien Menschen, die sich bei entsprechenden Plattformen angemeldet haben, direkt von den Betrügern kontaktiert worden. Die Kriminellen, die sich als Trader (Händler) ausgeben, würden ihre "Kunden sehr intensiv betreuen", meist aus Callcentern aus dem Ausland und per Telefon oder Messenger-Diensten.

Die angeblichen Händler schafften es dabei nicht nur durch ihr "sehr überzeugendes und selbstbewusstes" Auftreten, ihre Opfer um den Finger zu wickeln, auch nutzten die Betrüger sogenannte Remote-Software, die unbemerkt auf den Computer gespielt werde. Den Betroffenen werde dabei vorgegaukelt, das Aufspielen des Programms sei notwendig, um ein entsprechendes Benutzerkonto einzurichten.

In Wahrheit greife das Programm jedoch unverzüglich auf den jeweiligen PC zu und stehle Passwörter von Bank- beziehungsweise Kreditkarten, ohne dass die Betroffenen davon etwas bemerkten. Betrüger haben so leichtes Spiel und räumen Konten im Nu leer.

"Kein Kunde kam jemals an sein Geld"

Bei der Bremer Polizei gingen in den vergangenen Wochen vermehrt Meldungen ein, bei denen Kriminelle mittels vermeintlicher Fernwartungssoftware auf die Rechner von Opfern zugegriffen hätten. Im Verlauf der Gespräche seien die Opfer zunächst bedrängt worden, zunächst kleine Beträge auf ihr angeblich eingerichtetes Investmentkonto zu überweisen. Nach und nach hätten die Betrüger die Geschädigten dann aufgefordert, weitaus höhere Beträge zu überweisen.

Die privaten Anleger konnten in einigen Fällen nun sehen, wie sich ihr Konto vermeintlich "rasant" füllte. Ein Geldsegen, der viele fahrlässig handeln ließ, immerhin lockte das große Geld. Damit die Gewinnmarge steige, fordern Kriminelle im nächsten Schritt, weiter hohe Geldsummen auf die angeblichen Konten zu überweisen.

Hinzukommen laut Sprecherin Haedke angebliche "Bearbeitungs- und Transaktionsgebühren", die die Opfer zu zahlen hätten. Statt des großen Gewinns gehen die Betroffenen jedoch leer aus. Ganz anders die Betrüger, die das Geld abzweigen, da sie die angeblichen Konten nie eröffnet haben. "Kein Kunde kam jemals an das Geld", so Haedkes ernüchterndes Fazit.

52,5 Milliarden Euro Schaden – nur im Homeoffice

Allein 2020 entstand der deutschen Wirtschaft durch Cybercrime-Attacken ein Gesamtschaden von rund 220 Milliarden Euro. 52,5 Milliarden Euro entstanden demnach durch Angriffe auf Rechner, die sich im Homeoffice befanden.

Um nicht Opfer solcher Attacken zu werden, rät die Bremer Polizei, sich an diese einfachen Verhaltensweisen zu halten:

  • Ungewöhnlich hohe Gewinne sollten grundsätzlich misstrauisch machen.
  • Geben Sie niemals sensible Daten am Telefon heraus. Banken und Sparkassen fragen nicht nach solchen Daten – weder am Telefon noch postalisch.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Kommt Ihnen ein Anruf suspekt vor, legen Sie einfach auf.
  • Informieren Sie sich gegebenenfalls vorher über Trading-Plattformen.
  • Sollten Sie Opfer eines Betrugs geworden sein, handeln Sie schnell und erstatten Anzeige.

Weitere Informationen erhalten Bürger beim Präventionszentrum der Bremer Polizei. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
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