"Dringender Handlungsbedarf" Bremer Weser-Brücken marode: Für Laster wird es schwierig
Sie gelten als Hauptverkehrsachsen, doch lange werden sie nicht mehr durchhalten: Viele Weser-Querungen in Bremen sind baufällig. Was nun?
Die Bremer Weser-Brücken sind einer neuen Untersuchung zufolge nur noch eingeschränkt tragfähig – das hat Folgen für den Lastverkehr. Es gebe "dringenden Handlungsbedarf" an der Wilhelm-Kaisen-Brücke, der Bürgermeister-Smidt-Brücke und der Karl-Carstens-Brücke (Erdbeerbrücke), teilte die zuständige Senatorin am Dienstag mit.
Kurzfristig werde der Lastwagenverkehr beschränkt, und zwar je nach Brücke auf 16 bis höchstens 30 Tonnen. Straßenbahnen und Busse können die Brücken weiterhin befahren. "Zeitnah" müssten die Brücken verstärkt werden, um sie noch für einige Zeit nutzen zu können.
Auch Stephanibrücke hält nicht mehr lange
Nicht nur um die drei genannten Brücken steht es schlecht, auch die Tage der Stephanibrücke scheinen gezählt – und das bereits seit 2017. Tests aus dem Jahr hatten ergeben, dass das Bauwerk "eine nicht ausreichende Tragfähigkeit" aufweise, "die zu diesem Zeitpunkt auch mit entsprechenden Schäden am Bauwerk korrespondierte", teilte das Bauressort 2020 mit. Damals prognostizierte das Amt eine weitere Nutzungsdauer von zwölf bis maximal 20 Jahren.
"Die aktuelle Beanspruchung der Straßeninfrastruktur ist hoch", erklärte Rick Graue, der Leiter des Amts für Straßen und Verkehr. "Der Schwerlastverkehr hat zugenommen und Prognosen zur Entwicklung des Verkehrs lassen erkennen, dass künftig von einer weiteren Zunahme auszugehen ist." Den Angaben zufolge hatte das Bundesverkehrsministerium die Länder beauftragt, die Tragfähigkeit ihrer Brücken zu analysieren. Viele Brücken in Deutschland stammen aus den Nachkriegsjahren und leisten oft ein Mehrfaches dessen, was an Traglast und Verkehr bei Planung und Bau vorstellbar war.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- senatspressestelle.bremen.de: "Statische Nachrechnung der Stephanibrücke abgeschlossen"