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Cuxhaven: Geplantes Flüchtlingsheim brennt nieder – Staatsschutz ermittelt


Geplantes Flüchtlingsheim
Großfeuer auf ehemaligem Kasernengelände – Staatsschutz ermittelt

Von t-online, stk

Aktualisiert am 21.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Luftaufnahmen zeigen das Ausmaß des Feuers.Vergrößern des Bildes
Luftaufnahmen zeigen das Ausmaß des Feuers. (Quelle: NonStopNews)

Auf dem Gelände einer Kaserne in Cuxhaven brennt seit Montagfrüh ein großes Gebäude. War es ein Brandanschlag? Viele Fragen sind noch offen.

Ein Großfeuer auf dem ehemaligen Gelände der Hinrich-Wilhelm-Kopf-Kaserne in Cuxhaven-Altenwalde hält Einsatzkräfte der Feuerwehr in Atem. Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, brach der Brand gegen 6.20 Uhr am Montagmorgen aus. Verletzt worden sei niemand, zur Schadenshöhe könnten bislang keine Angaben gemacht werden.

Besonders brisant: Nach Angaben der Polizei ermittelt der Staatsschutz, weil ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden könne. Das ehemalige Unteroffiziersheim sollte ab 2023 als Flüchtlingsunterkunft für ukrainische Kriegsvertriebene genutzt werden. Entsprechende Überlegungen gebe es seit März dieses Jahres, berichtete "Nord 24" damals. Die "Cuxhavener Nachrichten" vermeldeten erst vor wenigen Tagen, dass das Gebäude ab kommendem Sommer als Flüchtlingsheim genutzt werden solle.

Ein Sprecher der Polizei teilte am Montag mit: "Das Fachkommissariat für Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen, da vor dem Hintergrund der zu erwartenden Ertüchtigung von Gebäuden auf dem ehemaligen Kasernengelände ein politischer Hintergrund nicht auszuschließen ist." Zudem sagte der Sprecher, eine Brandlegung werde "dabei ausdrücklich nicht ausgeschlossen".

Lastwagen brennt am Abend zuvor aus

Bereits am Sonntagabend gegen 21.40 Uhr hatte ein vor dem Zaun des Geländes abgestellter Lastwagen gebrannt. Ob die beiden Feuer in Verbindung zueinander stünden, könne derzeit nicht mit Sicherheit gesagt werden, teilte der Sprecher weiter mit. Die Ermittlungen hierzu dauerten an.

Schon zwischen 2015 und 2016 wurde das Gebäude als Notunterkunft für Geflüchtete genutzt, zwischenzeitlich stand das Objekt leer – und verfiel immer mehr. Zunehmender Vandalismus hatte der Bausubstanz stark zugesetzt, berichtete "Nord 24". Trotz der Zerstörungswut hätte die ehemalige Kaserne "dennoch grundsätzlich als Unterbringungsmöglichkeit für Asylbewerber und Flüchtlinge, insbesondere aus der Ukraine, genutzt werden können", zitiert der Bericht einen Sprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) in Bonn. Voraussetzung sei jedoch eine Instandsetzung.

Nähere Untersuchungen am Brandort könnten aktuell nicht vorgenommen werden, teilt der Polizeisprecher mit. Das Objekt müsse weiter heruntergekühlt werden, erst dann könnten Experten weiter in das Innere vordringen.

Nach Angaben der "Nordsee-Zeitung" war geplant, dort im Sommer 2023 für bis zu 1.000 Geflüchtete ein Übergangszuhause bereitzustellen. Das Gelände ist insgesamt rund 73 Hektar groß.

Verwendete Quellen
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