Polizei greift ein Frauen protestieren "oben ohne" in Freibad
Oberkörperfrei im Schwimmbad: Vielerorts ist das tabu, doch es regt sich Widerstand. In Bremen legten nun 28 Frauen ihre Oberteile ab.
Nackter Protest im Freibad: Aktivistinnen haben sich mit einer "Oben ohne"-Aktion in einem Bremer Freibad für die gleichberechtigte Behandlung aller Geschlechter in Schwimmbädern eingesetzt. Im Horner Bad entkleideten sich die Frauen bis auf die Bikinihose, auf ihre Körper waren teilweise Sprüche wie "My Body, my Choice" geschrieben.
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Mitarbeitende forderten sie auf, das Freibad zu verlassen – was die Frauen jedoch nicht taten. Daraufhin sei die Polizei gerufen worden, heißt es in einer Mitteilung der Beamten. Nach einem Gespräch mit den insgesamt 28 Aktivistinnen packten diese ihre Sachen zusammen und verließen das Gelände. Gegen die Aktivistinnen werde nun wegen des Durchführens einer nicht angemeldeten Versammlung ermittelt, hieß es.
Aktivistinnen werfen Bremer Badmitarbeitern Sexismus vor
Auf Twitter machte der "Feministische Streik Bremen" auf die Aktion aufmerksam. Dort wurden auch Mitarbeiter des Freibads kritisiert. Diese hätten sexistische Sprüche von sich gegeben. Vonseiten der Bremer Bäder heiße es aber, dass Mitarbeiter gegenüber Sexismus sensibilisiert seien. Die Aktivistinnen forderten daher, dass man auch "die Awareness gegen Sexismus nicht nur bewerben, sondern auch umsetzen" solle.
In Bremen ist das Oben-ohne-Schwimmen für Frauen nicht erlaubt. In Göttingen hingegen wurde Anfang Mai eine neue Regelung eingeführt: Vorerst bis Ende August dürfen hier am Wochenende alle Badegäste ohne Oberkörperbekleidung ins Schwimmbad. Und auch in Hamburg regt sich Widerstand gegen die bisherige Regelung: Eine SPD-Politikerin fordert dort ebenfalls, dass Frauen oberkörperfrei ins Schwimmbad gehen dürfen.
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Bremen vom 18. Juli 2022
- Mit Material der Nachrichteangentur dpa
- twitter.com: Tweet von @F_StreikBremen