An fast allen Standorten VW-Tarifstreit: Heute gehen Warnstreiks in die nächste Runde
Der Tarifstreit bei VW spitzt sich weiter zu: Am heutigen Montag soll erneut flächendeckend gestreikt werden – parallel zur dann laufenden vierten Tarifrunde.
Die IG Metall ruft für Montag, 9. Dezember, zu einem weiteren flächendeckenden Warnstreik bei Volkswagen auf. An allen deutschen VW-Standorten außer Osnabrück soll die Arbeit für vier Stunden niedergelegt werden. Der Ausstand fällt mit der vierten Tarifrunde zusammen, die ab 12.30 Uhr in der Volkswagen Arena in Wolfsburg stattfindet.
Zuvor ist dort eine Protestkundgebung geplant, auf der neben Verhandlungsführer Thorsten Gröger auch Betriebsratschefin Daniela Cavallo und IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner sprechen werden.
Bereits Anfang Dezember hatten rund 100.000 Mitarbeiter für zwei Stunden gestreikt, darunter allein 47.000 Beschäftigte in Wolfsburg. Am Montag soll der Druck auf den Konzern noch einmal erhöht werden. "Wir werden nun am 9. Dezember nachlegen und so den Druck auf das Unternehmen am Verhandlungstisch erhöhen", kündigte Gröger an. Die Gewerkschaft kritisiert besonders den Sparkurs von VW, der unter anderem Lohnkürzungen, Werksschließungen und Stellenabbau umfassen soll.
"Es grenzt schon an Hohn"
Konzernchef Oliver Blume hatte auf einer Betriebsversammlung den Sparkurs verteidigt, blieb jedoch vage zu Details möglicher Werksschließungen. Der Betriebsrat kritisierte dies scharf: "Es grenzt schon an Hohn, wenn sich Oliver Blume vor die Belegschaft stellt und ihr schöne Weihnachtstage wünscht, während der VW-Vorstand zeitgleich den Beschäftigten am liebsten Kündigungsschreiben unter den Weihnachtsbaum legen will", so Gröger in einer Mitteilung. Cavallo forderte die Konzernspitze auf, von ihren Maximalforderungen abzurücken, und warnte vor einer weiteren Eskalation.
Im Tarifstreit geht es um die Bezahlung von rund 120.000 Beschäftigten in den VW-Werken und weiteren 10.000 Mitarbeitern bei VW Sachsen. Der Konzern fordert angesichts hoher Kosten und schwacher Nachfrage zehn Prozent Lohnkürzung. Laut Betriebsrat könnten mindestens drei Werke und Zehntausende Stellen betroffen sein.
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- Mit Material der Nachrichteagentur dpa