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Braunschweig: VW-Warnstreik vor Eintracht-Stadion – "Vorstand raus"-Rufe


"Vorstand raus"-Rufe
VW-Warnstreik in Braunschweig: "Das ist erst der Anfang"

Von t-online, kat, tzo

Aktualisiert am 02.12.2024 - 12:32 UhrLesedauer: 2 Min.
Streik in Braunschweig: Mehr als 4.000 Beschäftigte zogen vor das Eintracht-Stadion.Vergrößern des Bildes
Streik in Braunschweig: Mehr als 4.000 Beschäftigte zogen vor das Eintracht-Stadion. (Quelle: Katharina Keller/t-online)

Auch in Braunschweig wird am Montagvormittag gegen das Vorgehen des VW-Managements gestreikt. Mehrere tausend Mitarbeiter versammeln sich an den Straßen.

An neun der zehn Volkswagen-Standorte hat die IG Metall die Mitarbeiter für Montag zum Warnstreik aufgerufen. Auch in Braunschweig. Vor den Räumlichkeiten der Volkswagen Financial Services – einer VW-Tochtergesellschaft – fanden sich bereits kurz vor 10 Uhr mehrere hundert Mitarbeiter ein. Insgesamt sprach die IG Metall später von mehr als 4.000 Teilnehmern in Braunschweig. Einige Beschäftigte hätten sich noch mehr Mitstreiter aus den eigenen Reihen gewünscht, erzählten sie t-online.

Vor dem Eintracht-Stadion versammelten sich die Streikenden schließlich alle gemeinsam. "Highway to hell" von AC/DC war unter anderem zu hören – sicherlich kein Zufall, heißt es doch übersetzt "Ich bin auf dem Highway zur Hölle." Auf den Bannern stand unter anderem "Fight for our future", also "Kämpfe für unsere Zukunft". Von den Treppen, die ins Stadion führen, sprach beispielsweise Garnet Alps als 1. Bevollmächtigte und Geschäftsführerin der IG Metall. "Alle Werke stehen still", rief sie den Streikenden zu – mehr als 4.000 Beschäftigte seien es ihren Angaben zufolge in Braunschweig. Und sie versprach: "Das ist erst der Anfang".

Streikende rufen: "Vorstand raus, Vorstand raus"

Mit Trillerpfeifen, Westen, Schals und Plakaten demonstrierten die VW-Mitarbeiter. Und die Bevollmächtigte erhielt regelmäßig Applaus, auch, als sie fragte, wie lange man sich einen so unambitionierten Vorstand noch leisten könne. Sie forderte vom Vorstand unter anderem Verzicht und ein "vernünftiges Angebot". Immer wieder hallte es in Sprechchören: "Vorstand raus, Vorstand raus."

VW-Management in der Verantwortung

Zuvor hatte es ähnliche Töne bereits vor der Zentrale der Volkswagen Financial Services gegeben: Das Management solle sich bewegen. "Der Vorstand erwartet, erwartet und erwartet", sagte ein Sprecher unter anderem. Bislang habe es aber noch kein vernünftiges Angebot für die Arbeitnehmerseite gegeben.

In dem Konflikt geht es um die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG, wo ein eigener Haustarif gilt. Hinzu kommen mehr als 10.000 Mitarbeiter bei VW Sachsen, für die 2021 eine Angleichung an den Haustarif vereinbart wurde.

VW: Streit um Lohnkürzung eskaliert

VW lehnt bisher jede Erhöhung ab und fordert wegen der schwierigen Lage des Konzerns stattdessen zehn Prozent Lohnkürzung. Auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum. Am 9. Dezember treffen sich beide Seiten zur nächsten Tarifrunde.

Dem ältesten Werk der Volkswagen AG in Braunschweig schreibt das Unternehmen selbst eine zentrale Rolle für die Elektromobilität der Marke VW zu. Am Komponenten-Standort gehöre seit 2013 die Batterietechnologie dazu. Batteriesysteme für eine Vielzahl von batterieelektrischen und hybriden Fahrzeugen kommen aus der zweitgrößten Standort Niedersachsens mit rund 6.500 Mitarbeitern.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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