Fanszenen protestieren Zoff um Gästekontingent: Eintracht verteidigt Ticket-Kürzung
Eintracht Braunschweig sieht die Reduzierung des Gästekontingents für das Derby gegen Hannover 96 als Kompromiss. Sonst hätte ein kompletter Fanausschluss gedroht.
Eintracht Braunschweig hat die Reduzierung der Gästetickets für das bevorstehende Niedersachsenderby gegen Hannover 96 verteidigt. Grund dafür: Zuvor habe es intensive Gespräche zur Sicherheit geben. Gleichzeitig betonte der Verein, dass er sich gegen Kollektivstrafen ausspricht. Die Proteste der Fanszenen beider Vereine blieben am Donnerstag friedlich.
In den letzten Wochen gab es viel Diskussion um die Kürzung: Die Zahl der Tickets für Hannover-Fans wurde um 40 Prozent reduziert. Die aktiven Fans beider Clubs protestierten deshalb am Donnerstag in Braunschweig und Hannover – sie forderten volle Gästekontingente und eine freie Fankultur.
Intensive Sicherheitsgespräche nach Derby-Vorfällen
Eintracht Braunschweig erklärte in einer Stellungnahme, dass nach dem letzten Derby im April intensive Gespräche mit dem Niedersächsischen Innenministerium und Hannover 96 geführt wurden, um zukünftige Derbys sicherer zu gestalten. Wegen verschiedener Vorfälle drohte zunächst sogar ein kompletter Ausschluss der Gästefans.
Der Verein betonte, dass komplett leere Gästeblöcke nicht der Vorstellung einer lebendigen Fankultur entsprechen. Dennoch habe die Sicherheit aller Besucher – gerade beim hitzigen Derby – oberste Priorität. Da die Behörden keine volle Freigabe für die Gästeblöcke erteilten, musste das Sicherheitskonzept mehrfach überarbeitet werden. Das Ergebnis: eine 40-prozentige Kürzung der Gästetickets.
Eintracht Braunschweig mit Appell zum Derby
Eintracht Braunschweig ist mit der Regelung unzufrieden und fordert in Zukunft mehr Kommunikation und Einbindung der Fanorganisationen. "Jedes Derby ist anders und jedes Stadion hat eigene Bedingungen", erklärte der Verein.
Die Sicherheitsmaßnahmen wurden aufgrund "gravierender Verfehlungen" bei früheren Derbys verschärft, die das Bild beider Vereine und des Fußballs insgesamt beschädigt hätten. Die Eintracht ruft die Verursacher auf, ihr Verhalten zu überdenken, um den Einsatz für eine "lebendige und friedliche Fankultur" nicht zu gefährden.