Berlin Linke richtet nach Wahldebakel im Norden den Blick nach NRW
Linken-Chefin Janine Wissler hat die krachende Wahlniederlage ihrer Partei in Schleswig-Holstein als sehr bitter und enttäuschend gewertet. Gleichwohl soll es vorerst keine Konsequenzen geben. Man werde diese Woche nutzen und vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen um jede Stimme kämpfen, sagte Wissler am Montag in Berlin. Zudem wolle sie den Parteitag Ende Juni vorbereiten, damit man "die Linke wieder aufs Gleis" setzen könne.
Nach einem Sexismusskandal und dem Rücktritt der Co-Vorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow war die Linke in Schleswig-Holstein auf nur noch 1,7 Prozent der Stimmen abgestürzt. "Das war wirklich eisiger Gegenwind, gegen den wir da ankämpfen mussten", sagte Spitzenkandidat Johann Knigge-Blietschau. Es sei nahezu unmöglich gewesen, eigene Themen zu setzen. Wer in den Umfragen absinke, bekomme auch keine mediale Aufmerksamkeit. Trotzdem wollen er und die Co-Spitzenkandidatin Susanne Spethmann weitermachen. "Wir geben deshalb jetzt nicht auf", sagte Knigge-Blietschau.
Wissler legte sich erneut nicht fest, ob sie beim Parteitag in Erfurt vom 24. bis 26. Juni wieder für das Amt der Bundesvorsitzenden kandidiert. Dort soll die gesamte Parteispitze neu gewählt werden.