Berlin SPD: Klingbeil rechnet trotz Wahlschlappe mit Sieg in NRW
Trotz der deutlichen Wahlschlappe der SPD in Schleswig-Holstein gibt sich Parteichef Lars Klingbeil für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am kommenden Sonntag siegessicher. Die Umfragen zeigten, dass die SPD und ihr Spitzenkandidat Thomas Kutschaty im bevölkerungsreichsten Bundesland "eine sehr gute Chance" hätten, sagte Klingbeil am Montag nach einer Sitzung des SPD-Präsidiums in Berlin. "Ich bin mir auch recht sicher, dass am Ende Thomas Kutschaty der nächste Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen wird."
In Schleswig-Holstein gewann die CDU die Landtagswahl mit 43,4 Prozent der Stimmen (plus 11,4 Punkte). Die SPD rutschte mit 16,0 Prozent auf ihr historisch schlechtestes Ergebnis in dem Bundesland ab (minus 11,3 Punkte) und fiel hinter die Grünen zurück. Die erreichten mit 18,3 Prozent ihr bislang bestes Wahlergebnis bei einer Landtagswahl in Schleswig-Holstein (plus 5,4 Punkte).
Klingbeil führte das Ergebnis vor allem auf die große Beliebtheit des Ministerpräsidenten Daniel Günther von der CDU zurück. "Es gab keine Wechselstimmung", räumte er ein. "Das war kein schöner Abend für uns gestern". Die Ausgangsbedingungen in Nordrhein-Westfalen seien aber ganz andere.
Der SPD-Spitzenkandidat in Schleswig-Holstein, Thomas Losse-Müller, sprach von einem "wirklich bitteren Wahlergebnis", das "sehr, sehr enttäuschend" sei. Er habe mit seinen Themen nicht durchdringen können. Wegen des Ukraine-Kriegs habe es keine volle Aufmerksamkeit für die Landespolitik gegeben.