Seit Ostermontag verschwunden Ukrainische Flüchtlings-Mutter wieder aufgetaucht
Eine Woche lang war Alina A. wie vom Erdboden verschluckt. Ihre Söhne rechneten schon mit dem Schlimmsten. Jetzt ist die Ukrainerin wieder da.
Für den Teenager Vlad ist es mit Sicherheit das schönste Geburtstagsgeschenk. Seit Ostermontag hatte er seine Mutter nicht mehr gesehen. Diesen Montag ist sie nach einer Woche wieder aufgetaucht – pünktlich zu seinem 14. Geburtstag.
Die 37-Jährige war vor sieben Tagen mit dem Rad zur S-Bahn in Petershagen/Eggersdorf im Landkreis Märkisch-Oderland gefahren. Am Alexanderplatz in Berlin wollte sie einen Kaffee trinken und einmal etwas abschalten, hatte sie gesagt.
Seitdem war die Frau verschollen, die mit ihren beiden Söhnen und ihrer Mutter aus der von Russland angegriffenen Ukraine geflohen und vor einem Monat in Brandenburg bei einer Familie untergekommen war. Ihr Rad stand Medienberichten zufolge noch angeschlossen am Bahnhof Petershagen. Ob Alina A. je in Berlin ankam und ob ihr dort möglicherweise etwas Schlimmes zugestoßen ist, wussten Vlad und sein 16-jähriger Bruder nicht.
Mutter auf Weg nach Berlin verschwunden: "Große Sorgen"
Suchmeldungen machten bei Facebook die Runde. Die Polizei erklärte t-online noch am frühen Montagmorgen, dass die Frau weiter vermisst werde. Freunden und Bekannten sei der Fall ein Rätsel, berichtete die "B.Z.": "Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund für ihr Verschwinden", zitierte das Blatt einen Freund. "Ich mache mir große Sorgen."
Auch Rückfragen bei der Familie in Charkiw im Osten der Ukraine hätten keinen Anhaltspunkt auf den Aufenthaltsort ergeben. A. sei weder mit der Situation überfordert gewesen noch selbstmordgefährdet, hieß es. Sie habe sich immer um ihre Söhne gekümmert.
Später am Montag dann die erlösende Botschaft: Die Mutter ist wieder zu Hause bei ihren Kindern. Informierte Bürger aus Petershagen/Eggersdorf berichteten, sie sei zurückgekehrt, nachdem sie tagelang in Berlin herumgeirrt sei – offenbar habe sie mit dem Gedanken gespielt, zurück zu ihrem Mann in die Ukraine zu fahren.
- Eigene Recherche
- Telefonat mit der Polizei
- Telefonat mit der Ukraine-Hilfe Petershagen/Eggersdorf
- Suchmeldung auf Facebook
- "B.Z.": "Spurlos verschwunden! Alina, wo bist du?"
- "Bild": "Der einsame Geburtstag von Flüchtlings-Junge Vlad"