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Corona in Berlin: Schulbeschäftigte fordern Wechselunterricht – "Sind am Limit!"


"Wir sind am Limit!"
Schulbeschäftigte fordern in Brandbrief Wechselunterricht

Von t-online
Aktualisiert am 08.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Der Flur einer Grundschule (Symbolbild): Eine Gruppe Pädagogen hat sich in einem offenen Brief an die Neuköllner Schulaufsicht gewandt.Vergrößern des Bildes
Der Flur einer Grundschule (Symbolbild): Eine Gruppe Pädagogen hat sich in einem offenen Brief an die Neuköllner Schulaufsicht gewandt. (Quelle: 7aktuell/imago-images-bilder)
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Eine Gruppe Pädagogen hat sich in Berlin mit einem Brandbrief an die Neuköllner Schulaufsicht gewandt und die Umstellung auf Wechselunterricht gefordert. Die Leiterin der betroffenen Schule zeigte sich überrascht.

"Es besteht eine konkrete Gefahr für uns und unsere Familien. Wir sind am Limit!" So beschreibt die GEW-Betriebsgruppe "Grundschule in der Köllnischen Heide" in einem Brandbrief an die Neuköllner Schulaufsicht die Corona-Lage an ihrer Schule.

In dem auf Twitter veröffentlichten Schreiben fordern die Pädagogen eine sofortige Umstellung auf Wechselunterricht. Zuerst hatte die "Berliner Morgenpost" berichtet. In ganz Berlin liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei Kindern zwischen fünf und neun Jahren derzeit bei 771,5.

In den vergangenen Wochen habe es Situationen gegeben, in denen unter den Schülern 40 PCR-bestätigte Corona-Fälle gleichzeitig aufgetreten seien, so die Pädagogen. Und das bei einer Gesamtschülerzahl von gut 600. So habe es etwa eine Klasse gegeben, in der sich die Hälfte der Schüler und die Erzieherin mit Corona infiziert hätten. Die restlichen zehn Kinder seien aber weiter in der Schule unterrichtet worden.

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Eine Durchmischung der Klassen ist nach Ansicht der GEW-Betriebsgruppe unter den derzeitigen pandemischen Bedingungen nicht verantwortbar. Das Einhalten der Hygieneregeln könne im Wechselunterricht besser umgesetzt werden, argumentiert sie in ihrem Brandbrief.

Brandbrief in Berlin: "Gefahr für uns und unsere Familien"

Der Schutz der Beschäftigten sei nicht mehr gewährleistet, heißt es weiter. Mehrere Kollegen erlitten in den vergangenen Wochen den Angaben zufolge Impfdurchbrüche. Ein Kollege habe sogar auf einer Covid-Station im Krankenhaus gelegen. Zudem seien Booster-Termine für einige erst wieder im Januar möglich. "Es besteht deshalb eine konkrete Gefahr für uns und unsere Familien", so die Beschäftigten der Neuköllner Grundschule.

Verschärfend komme noch die erhöhte Arbeitsbelastung durch Vertretungen von kranken Kollegen hinzu. Mehrere Beschäftigte seien durch die Mehrbelastung bereits an ihre physische und psychische Belastungsgrenze gestoßen. Die Stimmung in der Belegschaft werde gereizter und aggressiver. "Auch die emotionale Belastung durch die Ängste in einer Klasse zu unterrichten, in der gerade das Virus kursiert, ist nicht zu unterschätzen", führen die Verfasser des Brandbriefs weiter aus.

Schulleiterin ist über Schilderungen überrascht

Die Schulleiterin der Schule in der Köllnischen Heide, Astrid-Sabine Busse, zeigte sich auf Nachfrage der "Berliner Morgenpost" erstaunt über die Schilderungen aus ihrer Schule. "Wie kommen die Kolleginnen und Kollegen auf eine solche Forderung?", sagte sie der Tageszeitung. Zwar sei die Situation natürlich für alle belastend, allerdings würden weder die Schilderungen eines dramatischen Infektionsgeschehens noch der schlechten Stimmung in der Belegschaft den Tatsachen entsprechen.

Ihrer Einschätzung nach handle es sich offenbar um einzelne Kollegen, die nicht namentlich in Erscheinung treten wollen würden. "Verstehen kann ich das nicht. Für die Kinder ist jeder Tag ohne Wechselunterricht ein guter Tag", erklärte Busse in der "Berliner Morgenpost". Zudem gebe es in Berlin einen Stufenplan, der genau festlege, wann Schulen wieder in den Wechselunterricht gehen. "Diese Entscheidung trifft das Gesundheitsamt mit der Schulaufsicht."

"Was das Infektionsgeschehen betrifft, gibt es im Moment keine Bedenken, dass an dieser Schule im Regelbetrieb unterrichtet wird", sagte Neuköllns Amtsarzt und Leiter des Gesundheitsamts, Nicolai Savaskan, der "Berliner Morgenpost". Er plädierte dennoch dafür, das Schreiben ernst zu nehmen, denn es zeige, dass sich einige der Kollegen in der aktuellen Situation stark belastet fühlten.

Verwendete Quellen
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