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Evangelische Kleingemeinden wehren sich gegen Fusionspläne


Berlin
Evangelische Kleingemeinden wehren sich gegen Fusionspläne

Von dpa
10.11.2021Lesedauer: 2 Min.
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Zu Beginn der evangelischen Landessynode hat die Initiative "Kirche im Dorf lassen" Widerstand gegen Pläne angekündigt, kleine Gemeinden auf dem Land zusammenzulegen. Notfalls werde man klagen, sagte Reinhard Jung, einer der Sprecher der Initiative, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Die sollen uns nur einfach in Ruhe lassen."

Die Landessynode - das Kirchenparlament der evangelischen Kirche Berlin, Brandenburg, schlesische Oberlausitz - tagt von Mittwochabend bis Samstag in Berlin. Auf der Tagesordnung steht ein Gesetz über eine Mindestmitgliederzahl. Demnach sollen Gemeinden mit weniger als 300 Mitgliedern ihre rechtliche Eigenständigkeit verlieren.

Der Präses der Landessynode, Harald Geywitz, erwartet darüber hitzige Debatten. "Natürlich ist das eine für viele Gemeinden sehr bedeutende Frage", erklärte Geywitz zur Eröffnung. Da sei es verständlich, dass strittig diskutiert werde. "Doch auch solche langjährigen intensiven Debatten müssen zu einem Ende geführt werden", fügte er hinzu.

Kritiker Jung sagte, die Annahme der Reform wäre der "worst case". Für seine Gemeinde Lennewitz in der Prignitz in Brandenburg mit nur 22 Mitgliedern würde dies den Zusammenschluss mit sieben oder acht weiteren Gemeinden bedeuten. Zwangsfusionen widersprächen jedoch dem Selbstverständnis der evangelischen Kirche.

Seine Hauptsorge: Ohne Eigenständigkeit gebe es weniger Engagement für die örtliche Gemeinde. Und es bestehe die Gefahr, dass Kirchen in kleinen Dörfern aufgegeben würden. Schon jetzt ist nach Jungs Worten ein Pfarrer für Lennewitz und zehn weitere Gemeinden zuständig. Zur Initiative gegen die geplanten Vorgaben gehören nach seinen Angaben 29 Kirchengemeinden.

Die Landeskirche und andere Befürworter des Gesetzes argumentieren, die rechtliche Eigenständigkeit bringe viel Bürokratie, etwa eigene Steuererklärungen und Berichtspflichten. So seien die Kleingemeinden oft mit sich selbst beschäftigt und nicht mit Glaubensfragen. Auch mit der Reform verschwinde die Kirche nicht aus dem Dorf. Die Beratung des Gesetzes ist für Freitag vorgesehen.

Auf der Tagesordnung des Kirchenparlaments steht zudem unter anderem die Verabschiedung eines Haushalts.

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