Protestcamp in Berlin Hungernde Klima-Aktivisten in Charité eingeliefert
In Berlin sind zwei Klimaaktivisten im Hungerstreik ins Krankenhaus eingeliefert worden. Es ist bereits der zweite Vorfall
Eine junge Klimaschutzaktivistin ist in die Berliner Charité eingeliefert worden. Die 19-Jährige hatte zuvor bei einem Hungerstreik einen Schwächeanfall erlitten, wie Charité-Sprecherin Hannah Lübbert bestätigte. Am Nachmittag wurde ein weiteres Mitglied der Aktion ins Krankenhaus gebracht. Auf Twitter erklärte die Gruppe "Hungerstreik der letzten Generation", dass zwei Aktivistinnen die Aktion aus gesundheitlichen Gründen beendet haben.
Mit einer Hungerstreik-Protestaktion wollen mehrere junge Klimaaktivisten in Berlin die Kanzlerkandidaten vor der Bundestagswahl zu Gesprächen über den Klimawandel zwingen. Dabei wollen die Aktivisten so lange hungern, bis sie ihre Ziele erreicht haben. Insgesamt sechs Klimaaktivisten haben am 30. August vor dem Reichstag in Berlin einen unbefristeten Hungerstreik begonnen. Sie verlangen ebenfalls die Einsetzung eines Bürgerrats, der der Politik Sofortmaßnahmen zum Klimaschutz vorgeben soll.
Bereits am Dienstag war ein junger Mann im Hungerstreik vorübergehend in ein Krankenhaus gebracht worden, machte danach aber weiter.
Hunger-Camp in Berlin: Spitzenpolitiker rufen zum Abbruch der Aktion auf
Gegenüber t-online zeigten sich die Verbliebenen kämpferisch: Zwar seien die Gedanken zu Ohnmacht, Krankenhaus und Todesrisiko erschreckend. "Wir werden das hier aber weitermachen und es werden mehr Menschen zusammenbrechen".
Alle drei Kanzlerkandidaten haben die Hungernden inzwischen aufgefordert, ihre Protestaktion abzubrechen. Dann seien sie zu Gesprächen bereit, allerdings nach der Bundestagswahl, einzeln und nicht öffentlich.
Auch Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace hatten die Klimaschützer gebeten, ihren Hungerstreik zu beenden. Man teile das Anliegen, appelliere aber aus Sorge um Gesundheit und Wohlergehen, "junges Leben nicht aufs Spiel zu setzen".
- Nachrichtenagentur dpa