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Berlin: Zwei Aktivistinnen brechen Hungerstreik fürs Klima ab


Mehrere Zusammenbrüche
Zwei Aktivistinnen brechen Hungerstreik fürs Klima ab

Von dpa
Aktualisiert am 19.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Noch vor wenigen Tagen hielten sie im Klima-Protestcamp in Berlin die Stellung: Nun haben die beiden jungen Frauen aus gesundheitlichen Gründen das Hungern beendet.Vergrößern des Bildes
Noch vor wenigen Tagen hielten sie im Klima-Protestcamp in Berlin die Stellung: Nun haben die beiden jungen Frauen aus gesundheitlichen Gründen das Hungern beendet. (Quelle: epd/imago-images-bilder)

In Berlin haben zwei junge Aktivistinnen ihren Hungerstreik zur Rettung des Klimas abgebrochen. Grund dafür waren die körperliche und geistige Gesundheit. Eine der beiden war kurz zuvor in die Charité eingeliefert worden.

Das Klima-Protestcamp in Berlin ist um zwei Teilnehmerinnen ärmer: Die 19-jährige Lina Eichler aus Dortmund war am Samstagmorgen zusammengebrochen und mit einem Rettungswagen in die Charité eingeliefert worden. Am Nachmittag entschloss sie sich aus körperlichen Gründen, das Fasten zu beenden.

Sie habe die Klinik jedoch inzwischen verlassen können, wie Sprecherin Hannah Lübbert der Deutschen Presse-Agentur mitteilt. Eine zweite Aktivistin, die sich Mephisto nennt, habe danach entschieden, die Aktion aus psychischen Gründen aufzugeben.

Dritter Klimaaktivist in ärztlicher Behandlung

Am Samstagnachmittag hatte ein Arzt im Camp nahe dem Reichstagsgebäude auch dem 27-jährigen Jacob Heinze aus Dortmund dringend geraten, sich in Behandlung zu begeben. Das habe er auch getan, sagte Lübbert. Heinze sei noch in der Charité. Die übrigen drei Klimaaktivisten wollten aber im Camp weitermachen.

Die Gruppe hatte am 30. August vor dem Berliner Reichstag mit einem unbefristeten Hungerstreik begonnen. Ihr Ziel ist zum einen ein öffentliches Gespräch mit den drei Kanzlerkandidaten über den Klimawandel. Zum anderen verlangen sie die Einsetzung eines Bürgerrats, der der Politik Sofortmaßnahmen zum Klimaschutz vorgeben soll. Bereits am Dienstag war Heinze vorübergehend in ein Krankenhaus gebracht worden, fastete danach aber weiter.

Alle drei Kanzlerkandidaten hatten die Hungernden aufgefordert, ihre Protestaktion abzubrechen. Dann seien sie zu Gesprächen bereit, allerdings nach der Bundestagswahl, einzeln und nicht öffentlich.

Kanzlerkandidaten und Umweltschutzorganisationen appellieren zum Aufhören

Jacob Heinze und Lina Eichler kamen am Freitag nach einer Wahlveranstaltung mit Olaf Scholz ins Gespräch. Danach waren beide nach eigenen Angaben verstört. "Olaf Scholz redet in einer beängstigenden Ruhe über seine Pläne, die uns direkt in die Klimakatastrophe führen. Das macht mir große Angst", teilte Heinze am Samstag in einer Presseinformation mit.

Auch Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace hatten die Klimaschützer gebeten, ihren Hungerstreik zu beenden. Man teile das Anliegen, appelliere aber aus Sorge um Gesundheit und Wohlergehen, "junges Leben nicht aufs Spiel zu setzen".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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