Betreiber entscheiden selbst Berliner Senat beschließt 2G-Optionsmodell
Nun also doch: In Berlin können sich Geimpfte und Genesene auf weitere Erleichterungen der Corona-Maßnahmen freuen – Getestete allerdings nicht. Der Senat hat sich auf ein 2G-Optionsmodell geeinigt.
Geimpfte und genesene Menschen in Berlin können in der Corona-Pandemie mit weiteren Erleichterungen rechnen. Der Senat hat am Dienstag die Einführung eines 2G-Optionsmodells beschlossen, wie Gesundheitssenatorin Dilek Kalyci (SPD) in einer Pressekonferenz mitteilte.
In etlichen Bereichen wie der Gastronomie oder bei Veranstaltungen können die Betreiber dann selbst entscheiden, ob sie den Zutritt zu Innenräumen nur Geimpften oder Genesenen (2G) oder auch Getesteten (3G) erlauben. Im Falle von 2G würden bisherige Corona-Einschränkungen wie Abstand oder Maske wegfallen.
Die Berliner Regelung sei sehr strikt, sagte die SPD-Politikerin Kalyci. Bei 2G-Veranstaltungen gebe es keine Ausnahmen für Beschäftigte sowie Kinder. Veranstaltungen mit 2G- und 3G-Regelungen dürfen demnach auch nicht zeitgleich an einem Veranstaltungsort stattfinden.
Veranstaltungen unter 2G-Bedingungen dürfen zu hundertprozentiger Auslastung stattfinden. Ein Hygienekonzept müsse vorliegen. Die Personenobergrenze liege aber weiterhin bei 25.000.
Coronavirus in Berlin: 2G gilt schon in Diskotheken
Der rot-rot-grüne Senat hatte bereits in den vergangenen Wochen über diesen Schritt diskutiert. Entscheidungen dazu wurden aber zunächst mit Verweis auf die komplexe Materie und viele damit zusammenhängende Fragen nicht getroffen.
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In Berlin gilt "2G" nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts bisher bereits in Clubs und Diskotheken. Nur Geimpfte und Genesene dürfen rein und müssen in den Innenräumen dort keine Masken mehr tragen. Auch Saunen und Thermen dürfen ihre Dampfbäder für Geimpfte und Genesene wieder öffnen und Aufgüsse anbieten. Ungeimpfte bleiben außen vor – auch wenn sie einen negativen Corona-Test vorweisen können.
Berliner Corona-Inzidenz stagniert
Die Corona-Inzidenz in Berlin liegt weiterhin kaum verändert bei Werten etwas über 80. Am Dienstag nannte das Robert Koch-Institut (RKI) eine Zahl von 85,2. Damit veränderte sich die Sieben-Tage-Inzidenz nach dem Anstieg im August inzwischen seit Anfang September kaum. Die Hauptstadt liegt etwa auf dem Niveau des Bundesdurchschnitts (81,1). In Ostdeutschland sind die Inzidenzwerte niedriger, in weiten Teilen Westdeutschlands dagegen höher.
Die Corona-Ampel steht in Berlin zweimal auf gelb und einmal auf grün. Das Ampelsystem soll warnen, wenn sich die Corona-Situation kritisch entwickelt. Zu den drei Indikatoren gehören die Sieben-Tage-Inzidenz, der Anteil der durch Corona-Patienten belegten Intensivbetten und die sogenannte Hospitalisierungsrate. Diese gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner nach einer Infektion mit Corona innerhalb von einer Woche ins Krankenhaus eingewiesen wurden.
- Pressekonferenz des Berliner Senats vom 14. September
- Material der Nachrichtenagentur dpa