Berlin Avus-Tribüne wird im Oktober an Mieter übergeben

100 Jahre nach Eröffnung der Avus in Berlin kehrt in die Zuschauertribüne an der Autobahn neues Leben ein. Die neun Millionen Euro teure Sanierung des Baudenkmals sei nahezu abgeschlossen, sagte der Eigentümer Hamid Djadda am Donnerstag. Die Räume sollen Mitte Oktober übergeben werden. Der regionale Fernsehsender Hauptstadt.tv als Hauptmieter werde in den Räumen unter den Sitzreihen ein Studio einrichten und auf der Tribüne einen Veranstaltungsraum mit Blick auf die Autobahn betreiben.
"In den letzten 20 Jahren war die Tribüne bekannt als Schandfleck Berlins", sagte Djadda. Das sei nun vorbei. Autofahrer auf der Avus könnten sich auf eine schön leuchtende Tribüne freuen, ergänzte er mit Blick auf das Lichtkonzept.
Die Berliner SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey sagte: "Die Avus ist ein Symbol für die große Geschichte Berlins." Wie schon vor 100 Jahren müsse Berlin wieder einer der bedeutendsten Technologie- und Wirtschaftsstandorte Europas werden.
Die Automobil-Verkehrs- und Übungsstraße (Avus) durch den Grunewald im Südwesten der Hauptstadt war 1921 als erste Berliner Straße nur für Autos eröffnet worden. Die ursprüngliche Renn- und Teststrecke gilt damit als Vorläufer der Autobahnen. Heute verbindet sie als A115 das Berliner Zentrum und das südwestliche Umland.
Nach dem geplanten Umbau des Autobahndreiecks Funkturm wird die Avus nach Djaddas Angaben etwa 40 Meter entfernt von der Tribüne verlaufen. Dann sollten auch die früheren Zuschauerränge genutzt werden, etwa als Ausstellungsfläche. Vorerst sei das aber nicht möglich, damit Fahrende auf der Autobahn nicht abgelenkt werden.