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Zum journalistischen Leitbild von t-online.FDP-Kandidat fordert "Kein erneuter Lockdown in Berlin"

FDP-Spitzenkandidat Sebastian Czaja fordert vom Senat eine Garantie, keinen neuen Lockdown in Berlin umzusetzen. Er zweifelt an der Vorbereitung des Senats bezüglich steigender Corona-Infektionszahlen.
"Der rot-rot-grüne Senat kann oder will aus dem vergangenen Jahr nichts lernen", lautet die deutliche Meinung von Berlins FDP-Spitzenkandidat Sebastian Czaja. Er begrüßt zwar die beschlossenen Lockerungen für Berlin, zweifelt aber an der Weitsicht des Senats. "Ich erwarte vom jetzigen Senat eine Garantie, dass es nicht wieder zu einem Lockdown kommen wird", so Czaja zu t-online.
Das aktuelle Corona-Infektionsgeschehen befindet sich noch auf einem niedrigen Niveau. Dennoch sind zwei Corona-Ampeln bereits auf Orange gesprungen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt 40 Prozent höher gegenüber der Vorwoche (Stand: 12. Juli). Diese Daten zeigen, dass die entspannte Lage schnell umschlagen kann und die Corona-Zahlen wieder steigen. Mit Blick auf den Herbst fordert Sebastian Czaja daher: "Wir brauchen einen verlässlichen Plan, wie es angesichts der Delta-Variante und des endlichen Sommers weitergeht."
Erneuter Lockdown in Berlin vermeidbar
Die Entscheidungen des Senats würden auf veralteten Annahmen beruhen, doch inzwischen seien viele Menschen geimpft oder genesen. Tatsächlich schreitet die Impfkampagne in Berlin deutlich voran. 57 Prozent der Berlinerinnen und Berliner haben bereits eine Impfung erhalten, 40 Prozent sind vollständig geschützt (Stand: 12. Juli).
Bis Ende August rechnet SPD-Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci mit einer Impfquote von 80 Prozent bei den Erstimpfungen. Ein erneuter Lockdown sei aus Sicht Czajas daher vermeidbar – mit der entsprechenden Vorbereitung.
"Dieses Nichtstun ist Machtmissbrauch"
Die Gefährdeten werden nun neben den Ungeimpften vor allem die Kinder sein, für die eine Impfung aufgrund fehlender Empfehlungen der Ständigen Impfkommission noch nicht infrage kommt. "Dass noch immer nicht alle Klassenräume mit Luftfiltern ausgestattet sind, ist ein Skandal. Dabei wäre diese Maßnahme das Minimum. Dieses Nichtstun ist Machtmissbrauch", so Czaja.
Nach Angaben des Senats sollen bis zum Ende der Sommerferien in Berlin etwa 8.000 Geräte verfügbar sein. Die Kosten dafür lägen bei 14,6 Millionen Euro.
- Exklusives Statement von Sebastian Czaja, FDP Berlin
- Eigene Recherche
- Berliner Gesundheitsverwaltung: Corona-Lagebericht