500 Paare pro Monat Berliner repariert Sneaker – ein neuer nachhaltiger Modetrend?

Sneaker können schnell abgetragen aussehen. Ein Berliner hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihnen neues Leben einzuhauchen: Er ist Sneaker-Retter. Und das Angebot scheint anzukommen.
Reparieren, statt wegschmeißen: Hagen Matuszak haucht abgetragenen Turnschuhen neues Leben ein. Er stopft Löcher, tauscht die Sohle aus – in Deutschland gebe es nicht viele, die Sneaker reparieren können, sagte der 25-Jährige. Der gelernte Orthopädieschuhmacher scheint eine Lücke geschlossen zu haben: Nur 30 Prozent seiner Kunden seien aus Berlin. Auch aus der Schweiz und Österreich würden ihm Schuhe geschickt. Bis zu 500 Paare reparieren er und sein Team bei "Sneaker Rescue" jeden Monat. Die Kunden kämen auch zu ihm, weil sie nicht noch mehr Müll produzieren wollen.
Reparatur verlängert Lebensdauer
Eine Reparatur könne die Lebensdauer von Schuhen um ein Vielfaches verlängern, sagte Arno Carius, Präsident des Zentralverbandes des Schuhmacherhandwerks. Viele Leute würden dies erkennen und achteten beim Kauf mittlerweile auf das Material.
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"Wir beraten unsere Kunden dazu immer gern, um sie für dieses Thema wieder mehr zu sensibilisieren", sagte der Schuhmacher aus Torgau in Sachsen. Generell sei Nachhaltigkeit im Schuhmacherhandwerker ein großes Thema, das schon früh in der Ausbildung verankert worden sei.
Hagen Matuszak arbeitet bereits an einer neuen Idee: einem eigenen Turnschuh. Die Besonderheit an dem nach seinen Angaben "ersten wirklich fairen Sneaker" sei, dass eine kostenlose Reparatur beim Kauf inbegriffen ist. Es soll auch eine vegane Variante geben, ganz ohne Leder. Hagen Matuszak hat seine eigenen Schuhe auch schon mehrfach repariert – wann er sich das letzte Mal ein neues Paar gekauft hat? "Das ist lange her."
- Nachrichtenagentur dpa