Corona-Impfstart 101-Jährige geimpft – "Habe den Piks gar nicht gemerkt"
In Berlin haben die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. In einem Steglitzer Pflegeheim erhielt eine 101-Jährige als erste Berlinerin den Impfstoff.
Impfstart in Berlin: Im Beisein von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) bekamen in einem Pflegeheim in Berlin-Steglitz am Sonntagmorgen drei hochbetagte Frauen die ersten Spritzen. Darin: Der Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer. Die erste Spritze bekam die 101-jährige Gertrud Haase.
"Ich habe den Piks gar nicht gemerkt. Ganz toll", sagte Haase. Sie sei nur die Tage zuvor sehr nervös gewesen. Sie habe gehört und gelesen, dass es viele Tote in anderen Heimen durch das gefährliche Virus gegeben habe. Deshalb sei die Impfung ein großer Vorteil, so die Seniorin. Sie gehe jeden Tag spazieren und werde das auch am Sonntag machen. Es gehe ihr gut. Die zweite Dosis des Impfstoffs soll sie noch im Januar bekommen.
"Hat super funktioniert"
Berlins Gesundheitssenatorin hat sich erleichtert über den "guten Start" der Impfungen gegen das Coronavirus in der Hauptstadt gezeigt. Es sei das Signal, dass es für das Impfen nie zu spät sei, sagte die Senatorin vor Ort. Gerade bei älteren Menschen könnten durch Impfungen schwere Krankheitsfälle und viel Leid vermieden werden.
Die SPD-Politikerin appellierte an die Hausärzte, ihre Patienten in den Pflegeheimen gut auf das Impfen vorzubereiten und sie zu begleiten. Das mobile Impfteam, das zum ersten Mal im Einsatz war, habe "super funktioniert", so Kalayci. Für den Impfstart hat Berlin nach Angaben der Gesundheitsverwaltung zunächst 9.750 Impfdosen erhalten.
Parallel zu den Pflegeheimbewohnern sollen auch die Mitarbeiter geimpft werden. Dafür geht am Sonntagnachmittag das mit 80 Impfkabinen größte der sechs Berliner Impfzentren in Betrieb. Es wurde in der Arena-Halle in Treptow aufgebaut, in der sonst Konzerte und andere Veranstaltungen stattfinden.
Bundesweite Impfkampagne
Die beispiellose Impfkampagne gegen Covid-19 läuft an diesem Sonntag bundesweit an. Zuerst sollen Menschen über 80 Jahre sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden. Dazu werden vor allem mobile Impfteams unterwegs sein. Die mehr als 400 Impfzentren werden größtenteils erst in den nächsten Tagen in Betrieb genommen.
- Nachrichtenagentur dpa