"Ungeheuer der Natur" Seltene Lemurenart zieht in den Berliner Tierpark
Der Tierpark in Berlin heißt einen seltenen Neuankömmling willkommen. Es wird auch als "Ungeheuer der Natur" bezeichnet – warum?
Lange Finger, Ohren wie eine Fledermaus und leuchtende Augen – im Tierpark Berlin kann ab Freitag (31. Januar) ein neuer Bewohner bestaunt werden. Das 26 Jahre alte Aye Aye-Weibchen "Vassago" ist in das Affenhaus gezogen, teilte der Tierpark mit. Die Fingertiere sind eine Lemurenart aus Madagaskar und werden auf der Roten Liste als "stark gefährdet" eingestuft.
Nach Angaben des Tierparks seien die Aye Ayes in nur sieben europäischen Zoos zu sehen. Die Lemurenart gilt als geheimnisvolles Tier, auch aufgrund einiger Besonderheiten. "Als nachtaktiver Primat ist es bekannt für seinen langen, dünnen Mittelfinger, mit dem es Insekten aus Baumrinden kratzen kann“, teilte Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem mit.
Lemurenart mit einem "außerirdischen Look"
Das verleihe dem Primaten einen "außerirdischen Look". Wegen seiner Seltenheit und seiner Lebensweise wird das Fingertier häufig als "das Ungeheuer der Natur" bezeichnet, hieß es vom Tierpark weiter. Die Lemurenart hat eine wichtige ökologische Bedeutung. Das Bewusstsein der Menschen darüber entstand jedoch erst spät. Lange wurden Aye Ayes als Todesomen und Unglücksbringer wahrgenommen. Zum Teil seien sie deshalb verfolgt und getötet worden. Wegen der zunehmenden Zerstörung des Lebensraumes auf Madagaskar ist die Lemurenart in seiner Heimat stark bedroht.
Für Vassago wurde im Affenhaus ein spezielles Gehege geschaffen – samt Kletterstrukturen und kunstvoller Beleuchtung, die den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus umkehrt. Auch für Besucher ist es damit möglich, das Tier zu beobachten, ohne es zu stören.
- tierpark-berlin.de: Mitteilung des Berliner Tierparks vom 30. Januar 2025