Berliner Landesverband BSW-Chef: "Die Unterstützer sind wegen Wagenknecht gekommen"
Am Sonntag vor einem Jahr hat Alexander King die Linke verlassen. Heute ist er Berliner Landesvorsitzender des BSW – und formt den Berliner Partei-Ableger weiter. Vor zu großem Einfluss der Bundesvorsitzenden habe er keine Sorge, sagt King.
Aktuell sind etwa 20 Arbeitsgruppen damit beschäftigt, die Themen des Eckpunktepapiers des Berliner Landesverbands vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit Leben zu füllen. Das sagt der Berliner Landesvorsitzende Alexander King t-online. Fast genau auf den Tag ein Jahr nach seinem Austritt aus der Linken spricht der Berliner BSW-Chef von einem "bewegten Jahr, in dem wir viel bewegt haben" – und meint damit alle BSW-Verbände in Bund und Ländern.
Tatsächlich hat das BSW in den vergangenen zwölf Monaten bei der Europawahl aus dem Stand 6,2 Prozent der deutschen Wählerstimmen geholt. Es folgten die aus BSW-Sicht erfolgreichen Landtagswahlen in Sachsen und in Thüringen sowie in Brandenburg. In der Mark dürfte es bald sogar Koalitionsverhandlungen mit der SPD geben.
Mit Blick auf die Wahlergebnisse in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sagt King, die jeweiligen Landesverbände hätten die Parteienlandschaften durcheinandergewirbelt. Ob das auch in Berlin gelingt, ist noch fraglich. Erst 2026 ist in der Hauptstadt wieder Senatswahl. Und: Die Bildung einer möglichen Koalition mit BSW-Beteiligung dürfte nicht einfach werden, sagt King selbst. Zumal es wahrscheinlich sei, dass Berlin in zwei Jahren eine Dreierkoalition bekommen könnte. Ob das BSW dann wie möglicherweise bald in Brandenburg zum Zug kommt: offen.
King will sich bald mit Brandenburgs BSW-Chef Crumbach treffen
Er wolle sich jedenfalls bald mit dem Vorsitzenden des brandenburgischen BSW-Landesverbands treffen, sagt Alexander King. Berlin und Brandenburg sind aufgrund ihrer geografischen Lage politisch eng miteinander verknüpft.
Mit der Bundesvorsitzenden des BSW gebe es schon jetzt regen Austausch. Er spreche anlassbezogen mit Sahra Wagenknecht, sagt King. Von der Kritik an Wagenknechts Einfluss auf die Landesverbände will King nichts wissen: "Wenn Friedrich Merz eine rote Linie zieht, heißt es: Er zeigt klare Kante. Bei Sahra Wagenknecht heißt es: Sie mischt sich ein." Außerdem seien die Unterstützer "wegen Sahra Wagenknecht zum Berliner BSW gekommen und nicht wegen Alexander King".
- Telefonat mit Alexander King