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Berlin: Warum die Hauptstadt in den Sommerferien ein Sommerparadies wird


Meinung
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Nur dreimal im Jahr
Endlich Ruhe in Berlin – aber mit Ablaufdatum

  • Autorenprofil Pascal Biedenweg
MeinungEine Kolumne von Pascal Biedenweg

Aktualisiert am 18.08.2024Lesedauer: 2 Min.
People enjoying view on sunset sky over skyline from public park (Mauerpark) on summer day in BerlinVergrößern des Bildes
Menschen genießen den Sonnenuntergang vom Mauerpark aus: Prenzlauer Berg ist im August deutlich leerer als gewöhnlich. (Quelle: xhanohikix via imago-images.de/imago)
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Im August wird Berlin Jahr für Jahr zu einem echten Sommerparadies. Warum die Millionenmetropole dann zur Hauptstadt ohne Hektik wird.

Zugegeben, ganz so lange wohne ich noch gar nicht in Berlin. Und dennoch lange genug, um mich jedes Jahr aufs Neue wieder auf drei spezielle Zeiträume im Jahr zu freuen. Zumeist auf den April. Osterferien. Dann auf Ende Dezember. Weihnachtsferien. Und dann ist da der gesamte August. Sommerferien.

Im Sommer ist die Situation dabei noch etwas anders gelagert. Während viele Einwohner der Hauptstadt über Ostern und Weihnachten die Biege in Richtung Heimat machen, steht im August zumeist der Urlaub vor der Tür. Weißwein-Wanderung an der Loire. Paella-Essen in Malaga. Fischbrötchen in Binz. Vieles ist möglich. Und auch in Berlin selbst ergeben sich dadurch völlig neue Möglichkeiten.

In Berlin kann keine Rosinenpickerei betrieben werden

Zumindest dort – und damit kommen wir zu meiner zweiten Beichte – wo die Wahrscheinlichkeit, dass junge Berufstätige und wohlhabende Familien in den Sommerferien ihre Berliner Zelte abbrechen, entsprechend hoch ist. Und ja, auch ich wohne in einem gentrifizierten Kiez.

Würde ich lieber am Kotti wohnen? Nein. Lieber etwas zentraler am Großen Stern? Fragen Sie mal die Anwohner in Tiergarten und Charlottenburg nach "Rave the Planet" am Samstag. Hätte es zwingend Prenzlauer Berg sein müssen? Auch das nicht. Nur kann man sich auf dem Berliner Wohnungsmarkt selten als Rosinenpicker betätigen.

Berlin wird zu einem wahren Sommerparadies

Die Bevölkerung wächst stetig, und die Nachfrage nach Wohnungen übersteigt bei Weitem das Angebot. Auf einem gesunden Wohnungsmarkt gibt es eine Leerstandsquote von drei bis fünf Prozent. In Berlin liegt die Quote bei 0,3 bis 0,5 Prozent. Was in den kommenden Jahren gegen die Wohnungsnot in Berlin unternommen werden soll, hat der Regierende Bürgermeister Kai Wegner meinem Kollegen Florian Harms und mir hier erklärt.

Im August, so kann vermutet werden, liegt die Leerstandsquote in einem weitaus höheren Bereich. Keine nervige Parkplatzsuche vor der Haustür. Man grüßt sich wieder auf der Straße. Die Supermärkte sind deutlich leerer. Kein Gedrängel in Tram und U-Bahn. Berlin wird für mehrere Wochen ein wahres Sommerparadies. Herrlich!

Spätestens in 14 Tagen wird das aber auch schon wieder vorbei sein. Denn dann geht in Berlin die Schule wieder los. Bis dahin gilt es, die entstandenen Vorteile in einigen Berliner Kiezen zu genießen. Und schon von den kommenden Zeiten einer Hauptstadt ohne Hektik zu träumen. Von Weihnachten. Von Ostern. Und vom August im nächsten Jahr.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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