Entscheidung der Kultusminister Genderverbot an Berliner Schulen gilt ab 2026
Im Streit über die sogenannte Gendersprache haben sich die Kultusminister vorerst festgelegt. Berlin lässt sich mit einer eindeutigen Regelung aber noch Zeit.
Nach dem Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) zum Verbot von Gender-Sternchen und anderen Sonderzeichen an Schulen soll die Regelung in Berlin erst in zwei Jahren umgesetzt werden. Zum Schuljahresbeginn 2026 werde das den Lehrern entsprechend mitgeteilt, antwortete der Senat auf eine Anfrage des Abgeordneten Alexander King (BSW). Zur konkreten Einhaltung der Regeln müsse es noch Abstimmungen geben.
Die Kultusministerkonferenz hatte im Juli in einer Mitteilung darauf hingewiesen, dass Wörter mit Gender-Sternchen weiterhin nicht zur amtlichen deutschen Rechtschreibung gehören. Das sei auch im neuen amtlichen Regelwerk der Rechtschreibung so enthalten. "Diese Wortbinnenzeichen gehören nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie", heißt es dort. In den Schulen soll die Neufassung nach KMK-Angaben spätestens zum Schuljahr 2027/28 verbindlich umgesetzt werden. Einige Bundesländer haben aber schon entsprechende Richtlinien erlassen.
In Bayerns Schulen, Hochschulen und Behörden ist die Verwendung von geschlechtersensibler Gendersprache seit dem 1. April 2024 ausdrücklich verboten. "Für uns ist die klare Botschaft: Sprache muss klar und verständlich sein", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU). Es gehe mit dem Verbot aber auch darum, die "Diskursräume in einer liberalen Gesellschaft offenzuhalten".
Kai Wegner im März noch gegen Genderverbot
Im März dieses Jahres hieß es vom Berliner Senat noch, dass kein Verbot geschlechtersensibler Sprache für Behörden, Schulen und Hochschulen nach dem Vorbild Bayerns geplant sei.
Es sei richtig, dass er selbst keine Gendersprache verwende, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner. "Aber ich erwarte von allen Berlinerinnen und Berlinern auch eine gewisse Toleranz. Toleranz für die Menschen, die nicht gendern wollen, genauso wie Toleranz für die Menschen, die gendern möchten." Und genauso handhabe es der Senat.
- Nachrichtenagentur dpa