Berlin: Gesuchter RAF-Terrorist – Ermittler zeigen neues Bild

Er gehörte zur sogenannten dritten Generation der linksextremistischen RAF. Seit Jahrzehnten sucht die Polizei nach Ernst-Volker Staub. Jetzt gibt es ein neues Fahndungsbild.

Etwas weniger Haare, ergraut und ein leicht eingefallenes Gesicht – das neue Bild, das das niedersächsische Landeskriminalamt (LKA) veröffentlicht hat, soll Ernst-Volker Staub zeigen, wie er heute aussehen könnte. Staub wird seit Jahrzehnten gesucht, weil er als Teil der RAF (Rote Armee Fraktion) für schwere Straftaten mitverantwortlich sein soll. Dazu zählen versuchter Mord sowie versuchter und vollendeter schwerer Raub.

Das neue Phantombild ist ein sogenanntes Aging-Bild. Dieses haben die Staatsanwaltschaft Verden und das LKA veröffentlicht. Die Behörden erhoffen sich von der aktuelleren Abbildung Hinweise aus der Bevölkerung zum Verbleib des Gesuchten. Grundlage für die Animation des gealterten RAF-Terroristen war ein Foto, das Staub vor gut 20 Jahren im Alter von 47 oder 48 Jahren zeigt.

Staub soll in Berliner Wohnung von RAF-Frau Klette gewesen sein

Erst Anfang des Jahres war RAF-Terroristin Daniela Klette in einer Wohnung in einem Mietshaus in Kreuzberg festgenommen worden. Dabei wurden große Mengen Bargeld sowie schwere Munition wie etwa eine Granate gefunden. Klette gehörte wie Ernst-Volker Staub der sogenannten dritten Generation der RAF an.

Das LKA Niedersachsen nimmt nach eigenen Angaben und mit Verweis auf gewichtige Indizien an, dass sich Staub zeitweise in der Klette-Wohnung in der Sebastianstraße aufgehalten hat.

Die Ermittler suchen Zeugen, die Angaben zum genauen Aufenthaltsort von Staub innerhalb Berlins seit 2002 machen können. Außerdem werden mögliche Zeugen gebeten, Hinweise zu möglichen Freunden und Bekannten des RAF-Terroristen zu geben. Hinweisgeber können sich an das niedersächsische LKA oder jede andere Polizeidienstelle wenden.