Anklage erhoben Mann sticht auf Fußgänger ein und nimmt Frau als Geisel
Im Februar verletzte ein Mann einen Fußgänger lebensgefährlich, anschließend nahm er eine Geisel. Er muss sich nun wegen mehrerer Delikte verantworten.
Die Staatsanwaltschaft in Berlin hat Anklage gegen einen 25-jährigen Mann wegen versuchten Heimtückemordes und gefährlicher Körperverletzung erhoben. Außerdem werden ihm eine mutmaßliche Geiselnahme und versuchte Nötigung in Tateinheit mit Bedrohung vorgeworfen.
Am 26. Februar soll der Tatverdächtige auf einer Autofahrt versucht haben, seine ehemalige Lebensgefährtin zu dem Bekenntnis zu drängen, ihn betrogen zu haben. "Gebe sie dies nicht zu, werde er ihre 16 Jahre alte Schwester und andere, zufällig ausgewählte Personen töten", heißt es in der Anklage.
Mann sticht Fußgänger nieder und macht Bekennervideo
Zwei Tage später soll es dann in Friedrichshain zu der Tat gekommen sein. Am 28. Februar soll der Tatverdächtige gegen 2.20 Uhr in Höhe der Simplonstraße einen 42 Jahre alten Fußgänger von hinten zu Boden gebracht und ihn mit Schlägen, Tritten und einem Messer attackiert haben. Das lebensgefährlich verletzte Opfer konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. Er habe herausfinden wollen, was er bei der Tat empfinde, so die Staatsanwaltschaft. Dazu soll er ein Bekennervideo produziert und auf Instagram gepostet haben, "das nach seiner Einschätzung aber zu wenig Beachtung fand", so die Anklage.
Um auf das Video hinzuweisen, soll er noch am selben Tag im Rathaus seiner Heimatgemeinde im niedersächsischen Sehnde eine Frau mit einem Messer in seine Gewalt gebracht haben. Die Polizei befreite die Frau damals, verletzt wurde niemand. Mehr dazu lesen Sie hier. Seither befindet sich der Tatverdächtige in Untersuchungshaft. "Anhaltspunkte für eine nicht nur vorübergehende psychische Beeinträchtigung, die die Schuldunfähigkeit entfallen lassen könnte, liegen bislang nicht vor", so die Staatsanwaltschaft.