"Ich bin kein krimineller Clan-Chef" Remmo bricht sein Schweigen – und macht überraschendes Angebot
Was steckt hinter dem Umzug von Issa Remmo von Berlin ins Kleinstadtidyll? Nun hat er sein Schweigen gebrochen. Und macht der Gemeinde Grabowhöfe ein überraschendes Angebot.
Was sucht Issa Remmo in der 1000-Seelen-Gemeinde Grabowhöfe? Wie ist der Stand bei seiner Privatinsolvenz? Und wie läuft es mit seiner geplanten Einbürgerung? Viele Fragen haben sich in den vergangenen Wochen rund um das Oberhaupt der Großfamilie Remmo gesammelt. Nun bricht er sein Schweigen.
Unter der Woche traf sich der 56-Jährige mit Grabowhöfes Bürgermeister Enrico Malow. Der Grund des Treffens: Remmo wollte den Bürgermeister höchst selbst um Verzeihung für den Medienrummel der vergangenen Wochen bitten. Ebenfalls bei dem Termin anwesend: eine Journalistin des Onlineportals "Wir sind Müritzer".
Remmo will finanzielle Probleme in den Griff bekommen
"Ich bin kein krimineller Clan-Chef, ich bin Chef meiner Familie. Und für die sorge ich", sagt er auf eben jene Berichterstattung angesprochen. "Ich bin Issa. Das heißt übersetzt Jesus. Auf diesen Namen bin ich stolz. Der Name Remmo hat mir nur Ärger eingebracht, damit will ich nichts zu tun haben."
- Skrupellos und brutal – so tickt der Remmo-Clan
Remmo wolle sich nun tatsächlich in Grabowhöfe niederlassen. Zur Ruhe kommen, wie er selbst sagt. "Vor mir muss keiner Angst haben. Das ist böse", erklärt er. Er liebe das Wasser in der Umgebung und sei in den vergangenen Jahren häufig mit einer Yacht auf der Müritz unterwegs gewesen. Einer Yacht. Nicht seiner Yacht. Denn die kann er während seiner Privatinsolvenz nicht besitzen.
"Ja, ich habe momentan Probleme, aber die kriege ich in den Griff. Es wird alles geordnet", sagt Remmo bezüglich seiner Privatinsolvenz. Unter dem Aktenzeichen 712 IK 486/21 läuft sie am Amtsgericht Neubrandenburg seit 2021. In dem Verfahren sind Forderungen in einer Gesamthöhe von rund 125.000 Euro zu berücksichtigen.
"Politik interessiert mich überhaupt nicht"
Noch bis 20. Mai läuft die Frist für etwaige Einsprüche der Gläubiger. Danach entscheidet das Gericht über den Schlussbericht des Insolvenzverwalters. Anschließend läuft noch bis September eine Wohlverhaltensphase. Würde sich Remmo bis dahin nichts mehr zuschulden kommen lassen, würden ihm seine Schulden erlassen werden.
Parallel dazu läuft weiterhin sein Einbürgerungsantrag beim Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Wenn die Einbürgerung abgelehnt werde, gehe die Welt für ihn aber auch nicht unter. "Ich kann alles machen, arbeiten, reisen. Nur wählen nicht. Will ich so und so nicht. Ich bin kein politischer Mensch, Politik interessiert mich überhaupt nicht."
Riesenrad in Waren?
Dessen ungeachtet möchte der 56-Jährige gerne in der unmittelbaren Umgebung seines Wohnortes investieren lassen. Mithilfe von Investoren möchte er ein Riesenrad in Waren aufstellen lassen. Nach Vorbild des "London Eye".
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Außerdem wolle sich Remmo gerne in der Gemeinde einbringen. "Ich möchte als Spende einen Tag in der Woche für die Gemeinde arbeiten. Im Garten oder sonst wo." Und auf seinen derzeitigen Gesundheitszustand angesprochen, erzählt er, dass er bereits vier Herzinfarkte erlitten habe. Daher habe er vor vier Monaten aufgehört zu rauchen.
Möglicherweise auch für seine Familie. "Ich habe zwölf Kinder und jetzt zwölf Enkelkinder", sagt Remmo. "Ich bin nicht nur Vater meiner acht Söhne und vier Töchter, ich bin ihr Freund. Wir begegnen uns auf Augenhöhe. Ich bin ein guter Vater."
- www.wir-sind-mueritzer.de: Issa Remmo will für Grabowhöfe im Garten arbeiten
- tagesspiegel.de: Privatinsolvenz von Berliner Clan-Boss vor dem Ende