Ein Blick in die Clan-Villa Remmos nahmen sogar die Badewanne mit
Seit vergangenem Mittwoch steht die Remmo-Villa leer. Seitdem haben sich mehrere Interessenten gemeldet. Der Bezirk Neukölln hat aber einen anderen Plan.
In der vergangenen Woche musste der Remmo-Clan nach einem jahrelangen Rechtsstreit mit dem Land Berlin seine Villa in Buckow räumen. Als am Mittwoch die Gerichtsvollzieherin das Anwesen betrat, war es schon nicht mehr bewohnt.
Dafür hinterließ die Großfamilie ein paar Andenken an Ort und Stelle. Möbelstücke waren vor der Tür abgestellt. Das Innere war zu einem großen Teil zerstört, Böden herausgerissen, im Hof türmte sich Sperrmüll. Wie es im Garten aussah, sehen Sie hier.
Mehrere interessierte Käufer meldeten sich
Ein Blick in die Villa zeigt: Die Remmos nahmen sogar die frei stehende Wanne im Badezimmer mit. Am Tor der Villa hinterließen die Remmos dafür eine vermeintliche Uhr der Luxusmarke "Chopard". Ob diese wirklich echt war, erfahren Sie hier.
Trotz des desolaten Zustandes des Hauses hätten sich laut einem Bericht des "Spiegel" noch am Tag der Beschlagnahmung einige interessierte Käufer gemeldet. "Seit Jahren suche ich so ein Haus für meine Familie", habe ein Anrufer gesagt. Ein anderer wollte das Haus direkt kaufen, zur Not auch "ungesehen".
Bezirk Neukölln will Villa renovieren
Der Bezirk Neukölln kündigte indes an, die Villa zu renovieren und für Zwecke des Allgemeinwohls nutzen zu wollen. Bleibt die Frage, wer den Sperrmüll beseitigt – und wer dafür aufkommt.
Geht es nach Bezirksbürgermeister Martin Hikel, sollen die Remmos selbst dafür zur Kasse gebeten werden. Zunächst werde das Bezirksamt die gesetzliche Aufbewahrungsfrist nach der Villa-Räumung abwarten. "Anschließend werden wir eine Beräumung veranlassen. Gegen die ehemalige Mieterin werden Regressforderungen geprüft", so Hikel weiter.
Einige Jahre nach der Beschlagnahmung im Jahr 2018 und ersten Gerichtsverfahren war die Villa rechtskräftig in den Besitz des Landes Berlin übergegangen. Der Bezirk Neukölln wurde als Kommune dafür zuständig. Die Großfamilie blieb aber als Mieter weiter darin wohnen, bezahlt wurde die Miete vom Sozialamt. Mehrfach kündigte der Bezirk das Mietverhältnis und setzte Räumungsfristen. Bis diese vor Gericht durchgesetzt wurden, vergingen erneut Jahre. Was über den berüchtigten Remmo-Clan bekannt ist, lesen Sie hier.
In der Zwischenzeit kam es wiederholt zu Polizeieinsätzen auf dem Grundstück. Bei Durchsuchungen ging es unter anderem um Ermittlungen zu Diebstählen. Zuletzt erschien die Polizei im Januar im Zusammenhang mit einem Angriff auf eine Polizistin an Silvester. Eine 15-jährige Jugendliche aus der Familie wurde in der Nacht beim Feiern auf der Straße von einem Polizeiauto angefahren. Ein Verwandter der Jugendlichen soll daraufhin die Polizistin im Wagen brutal angegriffen und schwer verletzt haben.
- Reporter vor Ort
- spiegel.de: Zum Abschied ein Feuerwerk Marke Bandit