"Das ist der Weg, den wir gehen" Kein Genderverbot für Berlins Behörden und Schulen

Bayern verbietet ausdrücklich die Gendersprache in Schulen, Universitäten und Behörden. Die Hauptstadt geht einen anderen Weg, sagt Regierungschef Wegner.
Der Berliner Senat plant kein Verbot geschlechtersensibler Sprache für Behörden, Schulen und Hochschulen nach dem Vorbild Bayerns. Vielmehr soll es jeder Senatsverwaltung selbst überlassen bleiben, welche Sprachvarianten in ihrem Zuständigkeitsbereich in Dokumenten oder im Schriftverkehr verwendet werden. Das teilte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am Donnerstag im Abgeordnetenhaus mit.
Es sei richtig, dass er selbst keine Gendersprache verwende, sagte Wegner. "Aber ich erwarte von allen Berlinerinnen und Berlinern auch eine gewisse Toleranz. Toleranz für die Menschen, die nicht gendern wollen, genauso wie Toleranz für die Menschen, die gendern möchten." Und genauso handhabe es der Senat. "Jede Senatsverwaltung kann frei entscheiden. Das ist der Weg, den wir gehen. Völlig offen, genau, wie Berlin eben so ist."
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In Bayerns Schulen, Hochschulen und Behörden ist die Verwendung von Gendersprache ausdrücklich verboten. Das Kabinett beschloss am vergangenen Dienstag die dafür notwendige Änderung der Allgemeinen Geschäftsordnung für die Behörden des Freistaates Bayern (AGO). Die AGO verpflichtete die staatlichen Behörden und damit auch die Schulen zwar bereits jetzt, die amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung im dienstlichen Schriftverkehr anzuwenden. Diese Regelung sei nun aber nochmals "klarstellend ergänzt" worden, hieß es.
- Nachrichtenagentur dpa