Feuer in Flüchtlingsunterkunft Polizei ermittelt wegen schwerer Brandstiftung
In einer Flüchtlingsunterkunft in Berlin ist ein großes Zelt abgebrannt. Nun ermittelt die Polizei zur Brandursache.
Nach dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände des früheren Flughafens Tegel hat das Landeskriminalamt (LKA) Ermittlungen wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung aufgenommen. "Zurzeit ist noch Gegenstand der Ermittlungen, ob es sich um fahrlässige Brandstiftung oder eine vorsätzliche Brandstiftung handelt", sagte eine Polizeisprecherin am Mittwochnachmittag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Es werde auch in andere Richtungen ermittelt.
Am Dienstagmittag war eine der Zelthallen in Brand geraten, rund hundert Einsatzkräfte der Feuerwehr rückten aus. "Nach derzeitigen Erkenntnissen kann eine Einwirkung von außen auf die Halle ausgeschlossen werden", teilte die Berliner Polizei mit. Das Zelt mit einer Fläche von 1.000 Quadratmetern brannte den Angaben nach vollständig ab. Neun Personen mussten nach Polizeiangaben vorsorglich medizinisch untersucht werden. Ins Krankenhaus kam niemand.
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Unterbringung für betroffene Menschen sichergestellt
Dem Betreiber zufolge konnten alle Bewohner, darunter Kinder, die brennende Halle rechtzeitig verlassen. Auch Tiere waren demnach in der Halle und konnten in Sicherheit gebracht werden. Die Feuerwehr verhinderte, dass das Feuer auf weitere Zelte übergriff. Mehr dazu lesen Sie hier.
Eine alternative Unterbringung der betroffenen Menschen auf dem Gelände wurde nach Angaben des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten sichergestellt. Die Nachlöscharbeiten sind inzwischen abgeschlossen, sagte ein Feuerwehrsprecher am Mittwochmorgen.
Das Ankunftszentrum für Migrantinnen und Migranten gehört bundesweit wohl zu den größten. In den Massenunterkünften sollen die Schutzsuchenden nur vorübergehend bleiben, manche von ihnen hängen dort aber über Monate fest. Ursprünglich war die Einrichtung ausschließlich als Ankunftszentrum für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gedacht.
Grüne: Massenunterkünfte sind keine Lösung
Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus fordern nach dem Brand Konsequenzen. "Der Großbrand in der Notunterkunft in Tegel ist katastrophal", sagte der migrationspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Jian Omar, am Mittwoch. "Es braucht mehr Anstrengungen, um Alternativen zur Massenunterkunft in Tegel zu schaffen."
Massenunterkünfte seien für die dauerhafte Unterbringung von Flüchtlingen ungeeignet und gefährlich. Omar forderte, dass die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen Vorrang haben müsse. Geeignete Flächen für die Unterbringung von Flüchtlingen gebe es in sogenannten Modularen Unterkünften für Flüchtlinge (MUF), in denen die Menschen in Wohnungen leben.
- Nachrichtenagentur dpa