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Rauchen in Berliner Kneipen: Wird es Zeit für ein generelles Verbot?


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Rauchen in Berliner Kneipen
Das stinkt zum Himmel


Aktualisiert am 27.11.2024 - 09:58 UhrLesedauer: 1 Min.
Berliner rauchen in einer Kneipe (Symbolbild): Sollte es ein generelles Rauchverbot in Kneipen geben?Vergrößern des Bildes
Berliner rauchen in einer Kneipe (Symbolbild): Sollte es ein generelles Rauchverbot in Kneipen geben? (Quelle: imago stock&people/imago-images-bilder)

In einigen Berliner Kneipen ist das Rauchen weiterhin gestattet. Ist das noch zeitgemäß oder sollte es ein generelles Verbot geben?

Sollte Rauchen etwa an Bahnhöfen, in Biergärten oder Freibädern verboten sein? In der EU sorgt dieses Thema derzeit für hitzige Diskussionen und Streit. Am Mittwoch wollen sich nun die Abgeordneten des Europaparlaments mit der Frage beschäftigen und dann am Donnerstag eine Erklärung verabschieden.

In Berlin gibt es diese Diskussion schon seit Längerem. Denn in der Hauptstadt darf sogar noch in Kneipen geraucht werden. Immer noch. Allerdings gelten dafür strenge Auflagen. Die Grundfläche des Gastraums darf nicht über 75 Quadratmeter liegen. Es dürfen keine Speisen vor Ort zubereitet und angeboten werden. Und der Zutritt ist erst ab einem Alter von 18 Jahren möglich. Zusätzlich muss beim Eintritt sichtbar ausgeschildert sein, dass es sich um eine Raucherkneipe handelt.

Aber reicht ein solcher Kompromiss wirklich aus? Oder sollte es ein generelles Rauchverbot in Berliner Kneipen geben?

Sollte das Rauchen in Berliner Kneipen verboten werden?

Pro
Autorenprofil Pascal Biedenweg
Pascal BiedenwegRessortleiter Regionalredaktion Berlin

Ja, denn es schadet auch Unbeteiligten

In den rauchgeschwängerten Nischen einer Berliner Kneipe zu sitzen, könnte manchen wie eine romantische Rückkehr in vergangene Zeiten erscheinen – doch die Realität ist alles andere als idyllisch. Eine Gefahr schwebt in der Luft. Unsichtbar. Aber dennoch tödlich: Passivrauchen.

Die Einführung eines Rauchverbots in Berliner Kneipen mag für einige ein radikaler Schritt sein, aber er ist ein notwendiger Schritt in Richtung einer gesünderen und gerechteren Gesellschaft.

Studien haben die gesundheitlichen Risiken des Passivrauchens dokumentiert. Das Deutsche Krebsforschungszentrum warnt vor den verheerenden Auswirkungen auf Lunge und Herz. Dennoch müssen Kellnerinnen und Kellner täglich in dieser schädlichen Umgebung arbeiten, ohne dass sie eine Wahl haben.

Doch die Argumente für ein Rauchverbot reichen weit über die Gesundheitsrisiken hinaus. Ökonomische Studien legen nahe, dass die Umsätze in Kneipen trotz anfänglicher Befürchtungen nicht sinken, sondern möglicherweise sogar steigen könnten. Warum? Weil diejenigen, die zuvor wegen des Rauchs ferngeblieben sind, nun bereit sind, die Atmosphäre eines rauchfreien Lokals zu genießen.

Der wichtigste Grund dafür: der Geruch danach. Die Klamotten sind untragbar. Die Haare müffeln durch den Qualm auch noch nach der zweiten Shampoo-Kur. Das stinkt zum Himmel.

Kontra
Matti Hartmann
Matti HartmannRedakteur Panorama und Klima

Nein, im Nachtleben kann die Vernunft kurz still sein

Die menschliche Vernunft ist etwas Großartiges. Sie hat uns das Feuer, den Gewürzanbau, die Sprache und die Pyramiden ebenso geschenkt wie die Fähigkeit, mit dem Rad nicht bei Rot über die Kreuzung zu fahren, wenn die Polizei auf der anderen Straßenseite steht und zuguckt. Sowohl global als auch individuell betrachtet erscheint ein wenig mehr Vernunft in den meisten Fällen hilfreich zu sein.

Aber nicht im Nachtleben! Da kann die Vernunft mal bitte kurz still sein. Es ist nämlich die süße Unvernunft, aus der alles Vergnügen entspringt. Nur sie ermöglicht Urlaub vom Kopf, dass es qualmt. Und wer darauf keine Lust hat, der muss ja nicht hingehen.

In Friedrichshain-Kreuzberg zum Beispiel gibt es laut Bezirksamt rund 80 Raucherkneipen, Gaststätten mit Raucherräumen und Shisha-Bars. Die kann man durchaus meiden, wenn man Zigarettenrauch so schrecklich findet: Irgendeiner von den 1.720 reinen Nichtraucherbetrieben im Bezirk mit Erlaubnis zum Alkoholausschank sollte doch auch akzeptabel sein.

 
 
 
 
 
 
 

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Verwendete Quellen
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