Berliner Stadtmission gibt Tipps So können Sie Obdachlosen in der kalten Jahreszeit helfen
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Die eisigen Temperaturen können für Menschen, die auf der Straße leben, lebensbedrohlich werden. Die Berliner Stadtmission gibt Hinweise, wie Wohnungslosen jetzt geholfen werden kann.
Vom 1. November bis 31. März sind in Berlin jede Nacht Kältebusse unterwegs. Die Mitarbeiter sind täglich von 20 bis 2 Uhr im Einsatz und halten Ausschau nach wohnungslosen Menschen, denen die eisige Kälte zu schaffen macht und die es nicht selbst in die Notübernachtungen schaffen.
Berliner können den Kältebus unter der Telefonnummer 030 690 333 690 selbst anrufen, wenn sie nachts eine hilflose Person auf der Straße antreffen. Die Stadtmission gibt jedoch zwei wichtige Hinweise, was vor dem Anruf zu beachten ist:
- Es sollte sichergestellt werden, dass die Person die Hilfe des Kältebusses wirklich annehmen möchte.
- Ist die Person überhaupt nicht mehr ansprechbar, sollte statt des Kältebusses direkt ein Krankenwagen gerufen werden.
Schwierige Lage in Notunterkünften
Die Mitarbeiter der Kältebusse versorgen die Bedürftigen dann mit Medikamenten, warmen Getränken und Schlafsäcken. Während einige Obdachlose aus unterschiedlichen Gründen die Nacht auf der Straße verbringen wollen, suchen andere Schutz vor der nächtlichen Kälte in einer Notunterkunft. Für Frauen gibt es in Berlin eigene, geschützte Bereiche.
Doch es wird eng. "Seit ein paar Tagen laufen die Einrichtungen richtig voll", sagte Ursula Schoen von der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege der Welt.
Die Notübernachtung Lehrter Straße zum Beispiel bietet Schlafplätze für 125 Personen. Manchmal übernachten dort aber auch 170 Menschen. Obdachlose, die kein Bett mehr bekommen, müssen dann im Speisesaal schlafen. Dafür werden unter anderem dringend Schlafsäcke benötigt.
Stadtmission fehlt es an Spenden
Die Berliner Stadtmission weist auf ihrer Homepage darauf hin, dass in diesem Winter auch andere Sachspenden für Obdachlose dringend gebraucht werden.
Derzeit fehlen vor allem Thermounterwäsche, Socken, Winterschuhe, bequeme Hosen, Winterjacken, Mützen, Handschuhe und Schals für Männer und Frauen. Außerdem werden Rucksäcke und Decken (nur Fleece und Wolle), Handtücher, Schlafsäcke und Isomatten benötigt.
Wichtig sind auch Hygieneartikel wie Einwegrasierer, Duschgel, Zahnbürsten und Zahnpasta, Tampons und Binden. Wichtig ist, dass die Hygieneartikel neu und ungeöffnet sind. Grundsätzlich sollten alle Sachspenden unbeschädigt und sauber sein.
Abgabe und Annahme von Spenden in Berlin-Mitte
Sachspenden können im Zentrum am Hauptbahnhof in der Lehrter Str. 68 in Berlin-Mitte montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr abgegeben werden. Weitere Sammelstellen sind der Kiezladen Charlottenburg in der Neuen Christstraße 5 und der Textilhafen Prenzlauer Berg in der Storkower Straße 139 D. Außerdem gibt es in Berlin mehrere Sammelcontainer der Berliner Stadtmission.
Obdachlose und Bedürftige können die Kleiderkammer in der Lehrter Str. 68 während der Öffnungszeiten ohne Voranmeldung aufsuchen und erhalten dann dort – soweit vorhanden – die benötigte Kleidung.
- berliner-stadtmission.de: "Kältehilfe der Berliner Stadtmission"
- berliner-stadtmission.de: "Ihre Sachspende für Menschen in Not"
- welt.de: "'Schlafen im Speisesaal' – Notunterkünfte für Obdachlose völlig überfüllt"
- tagesspiegel.de: "Berliner Stadtmission benötigt dringend Sachspenden"