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Letzte Generation: Lkw-Fahrer fuhr Klima-Kleber an – das ist die Erklärung


"Letzte Generation"
Lkw-Fahrer fährt Klimaaktivisten an – jetzt erklärt er sich

Von t-online, pb

Aktualisiert am 29.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Das hat Konsequenzen: Ein Lkw-Fahrer hat einen Klimaaktivisten angefahren. (Quelle: t-online)

Seit fast einem halben Jahr hat der Stralsunder Lkw-Fahrer keinen Führerschein mehr. Grund ist eine Attacke auf die "Letzte Generation". Ändert sich das jetzt?

Der Lkw-Fahrer, der im Juli einen Aktivisten der "Letzten Generation" in Stralsund angefahren hat, wehrt sich dagegen, dass ihm nach dem Aufsehen erregenden Vorfall der Führerschein entzogen worden war. Am Dienstag findet dazu ein Gerichtsverfahren in der Hansestadt statt, nachdem der 41-Jährige gegen einen Strafbefehl des dortigen Amtsgerichts (ein Jahr Führerscheinentzug und 5.400 Euro Strafe) Widerspruch eingelegt hatte.

Nun muss sich der Lkw-Fahrer deshalb dort wegen vorsätzlichen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, versuchter Nötigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung verantworten. Zuvor machte der Mann aber am Sonntag bereits in der "Bild"-Zeitung seinem Ärger Luft: "Der 12. Juli (der Tag des Vorfalls, Anm. d. Red.) war der bisher schlimmste Tag in meinem Leben."

Er habe an dem Tag "Gase für medizinische Operationen" transportieren müssen – und das unter hohem Zeitdruck. Die Ärzte, die auf die Narkosemittel für ihre Behandlungen noch am selben Tag gebraucht hätten, hätten ihn während der Fahrt wiederholt angerufen, das habe eine Stresssituation bei ihm ausgelöst.

Konnte der Lkw-Fahrer den Klimakleber überhaupt sehen?

Die Blockade der Stralsunder Aktivisten habe er noch vermeiden wollen, doch es sei den Klimaklebern gelungen, sich ihm in den Weg zu setzen. Dann beginnt auch das Video, das im Juli für viel Gesprächsstoff in den sozialen Netzwerken gesorgt hatte: Darauf ist zu sehen, wie der Lkw-Fahrer erst Aktivisten von der Straße zerrte und sie bedrohte. Dann setzte er sich wieder in sein Fahrzeug und fuhr los, obwohl ein junger Mann noch davor saß. Der Klimaaktivist blieb unverletzt.

Der "Bild" sagte der 41-Jährige nun, er habe nicht gemerkt, dass sich der Aktivist wieder vor seinen Mehrtonner gesetzt habe – und er habe auch sofort angehalten, als ihm dies klar geworden sei. Er bereue heute, was geschehen sei, so der Mann gegenüber der Boulevardzeitung.

In dem Verfahren soll auch ein Gutachter prüfen, ob der Lkw-Fahrer den am Wagen hängenden Aktivisten beim Anfahren über einen Frontspiegel überhaupt hätte sehen können. Ein Urteil wird laut der "Ostsee Zeitung" noch am selben Tag erwartet.

Nach dem Vorfall wurde der Lkw-Fahrer von seinem Speditionsunternehmen fristlos gekündigt, verlor direkt seinen Führerschein. Kritiker der "Letzten Generation" spendeten dann für seinen Unterhalt, angeblich eine "gute fünfstellige Summe", so der Lkw-Fahrer. Er habe auch mehrere Job-Angebote von Speditionsunternehmen erhalten. Die könne er aber erst annehmen, wenn er wieder einen Führerschein hat. Um genau den kämpft der Mann nun am Dienstag vor Gericht.

Verwendete Quellen
  • bild.de (kostenpflichtig): Jetzt spricht Lkw-Rambo Tobias
  • ostsee-zeitung.de: Klimaaktivist in Stralsund angefahren: Prozess gegen Lkw-Fahrer startet am Dienstag
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