Küstenstädte in Alarmbereitschaft Deutsche Urlaubsorte durch Sturmflut gefährdet
In Mecklenburg-Vorpommern bereiteten sich die Küstenstädte und Inseln auf eine Sturmflut vor. Auch der Fährbetrieb ist eingeschränkt.
Zum Ende der Woche rechnen die Küstenorte an der Ostsee mit einer Sturmflut und sind in erhöhter Wachbereitschaft. Die Wasserschutzpolizei in Mecklenburg-Vorpommern mahnte Freizeitskipper bereits jetzt dazu an, ihre Boote zu sichern. Im Hafengebiet von Stralsund wurden Hochwasserwarnschilder in Gefährdungsgebieten aufgestellt. Reedereien stellen auf einigen Linien den Betrieb teilweise oder ganz ein.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) kündigte für Freitag für die Küsten westlich und östlich von Rügen einen um 130 bzw. 120 Zentimeter erhöhten Wasserstand, im Verhältnis zum normalen Mittelwert, an. Beim Kleinen Haff sei mit einer Erhöhung um 100 Zentimeter des mittleren Wasserstands zu rechnen.
Fähren stellen den regulären Betrieb zeitweise ein
Wegen der Sturmflutwarnung fallen auf der Linie Rostock-Gedser der Fährreederei Scandlines am Donnerstagabend und Freitag zahlreiche Abfahren aus. In Rostock sind am Donnerstag die Abfahren 20.15 Uhr und 22.30 Uhr betroffen. Für Freitag wurden insgesamt neun Abfahrten zwischen 4.15 Uhr und 22.30 Uhr und für Samstag die Abfahrt um 0.45 Uhr abgesagt.
Vom dänischen Gedser aus sind am Donnerstagabend zwei, am Freitag neun und am Samstagfrüh eine Abfahrt betroffen. Der reguläre Fahrplan werde voraussichtlich am Samstagfrüh wieder aufgenommen.
Aufgrund der aktuellen Wetterlage stellt auch die Reederei Hiddensee am Freitag den gesamten Fährbetrieb ein, wie das Unternehmen mitteilte. Am Donnerstag sollen die Fährschiffe noch planmäßig fahren – die Reederei werde umgehend informieren, wenn es kurzfristig zu Änderungen komme. Auch die Stadt Wismar warnte Anwohner im Hafengebiet. Bei Hochwasserlagen werden dort meist Kreuzungen und Straßen überflutet.
Auch Spaziergänger sollten die Wetterlage nicht unterschätzen
Wegen des Sturms und Hochwasser lösten sich in Stahlbrode am Strelasund bereits mehrere Sportboote an ihrem Liegeplatz. Dadurch seien diese und Nachbarboote erheblich beschädigt worden, teilte die Wasserschutzpolizei mit. Die Boote seien von der örtlichen Feuerwehr gesichert worden. Die Wasserschutzpolizei empfahl Eigentümern daher, ihre Boote an der Ostseeküste zu kontrollieren und entsprechend zu sichern.
Der für den Küstenschutz zuständige Minister Till Backhaus (SPD) warnte Strandnutzer und Spaziergänger angesichts der Wetterlage davor, Gefahren zu unterschätzen. "Besonders an der Außenküste gibt es viele aktive Steilküstenabschnitte. Es besteht immer die Gefahr von Kliffabbrüchen und Hangrutschungen", so Backhaus. "Diese erhöht sich durch Sturmfluten stark, da es zur Unterspülung des Hangfußes kommen kann, wodurch das Kliff instabil wird."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa