Einschränkungen auch in anderen Bädern Viele Kranke nach Randale – Freibad in Neukölln schließt vorerst komplett
Freibäder sind in diesem Sommer ein Problemthema – zunehmend kommt es zu Ausschreitungen. Jetzt muss ein Bad wegen des Krankenstands zunächst schließen.
Das Columbiabad in Neukölln muss wegen des hohen Krankenstands der Mitarbeiter bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Wie eine Sprecherin der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagte, bemühe man sich, "das Bad so schnell wie möglich wieder zu öffnen".
Diesen Sommer ungewöhnlich viele Ausschreitungen in den Bädern
Das Columbiabad wurde am frühen Sonntagabend zum wiederholten Mal frühzeitig geschlossen und geräumt. Grund sei eine Auseinandersetzung von Jugendlichen mit Beschäftigten des Bades und Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes gewesen, hieß es am Montag dazu vom Bäderbetreiber.
Der Chef der Bäderbetriebe, Johannes Kleinsorg, zeigte sich besorgt: "Die Menge der Vorfälle und das Verhalten einiger Badegäste stellen für unsere sehr engagierten Mitarbeitenden in den Bädern in der Summe eine extreme Belastung dar. Das ist auf Dauer so nicht tragbar." Nach solchen Vorfällen steige die Krankenquote stark an. Das Columbiabad war bereits am Montag aufgrund eines hohen Krankenstandes geschlossen geblieben.
Nicht nur im Columbiabad, auch im Prinzenbad in Neukölln oder im Sommerbad Pankow kam es in diesem Sommer zu ungewöhnlich vielen Ausschreitungen von Besuchern gegen Mitarbeitende der Bäder und des Sicherheitsdienstes. Als Konsequenz wurden zwischenzeitlich in zwei Bädern die Wasserrutschen und Sprungtürme gesperrt.
Das Unternehmen bedauere, dass das Bad geschlossen sei. "Gerade in Zeiten zunehmender Hitze ist es wichtig, dass Bäder offen sind. Wir appellieren an unsere Badegäste, den Anweisungen der Mitarbeiter Folge zu leisten", so die Sprecherin.
Berliner Bäder: Modernisierung kein Grund für erhöhten Krankenstand
Vonseiten der Politik forderte nun auch die Linke Neukölln mehr Personal. "Die Situation im Sommerbad ist auch ein Resultat von jahrelangen Einsparungen beim Personal und bei der Modernisierung", meint Maya Eckes, Sprecherin der Linken. Neben dem Bad in Neukölln können wegen vermehrter Krankheitsfälle auch die Kombibäder Mariendorf und Gropiusstadt nur eingeschränkt öffnen.
"Wir haben in den vergangenen Jahren keine Personalrückgänge zu verzeichnen gehabt. Coronabedingte Engpässe, etwa bei den Rettungsschwimmern, konnten wir wieder ausgleichen", sagte hingegen die Sprecherin der Bäder-Betriebe. "Wir als Berliner Bäder-Betriebe sehen keinen Zusammenhang zwischen Modernisierungen und einem erhöhten Krankenstand in einem Bad".
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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