Türkei-Stichwahl sorgt für lange Schlangen in vielen deutschen Städten

Erdoğan oder Kılıçdaroğlu?

Großer Zulauf bei türkischer Stichwahl in Deutschland

Tausende Wahlberechtigte nutzten am Samstag die Gelegenheit, ihre Stimme zur Stichwahl in der Türkei abzugeben. In mehreren Städten bildeten sich lange Schlangen.

In Deutschland haben die Wahlen zur Stichwahl um das türkische Präsidentenamt begonnen und stoßen auf großes Interesse. Hunderte türkische Wahlberechtigte kamen bereits am Morgen zum Generalkonsulat in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf, wo sich lange Schlangen bildeten.

Mehrere Hundert Meter erreichte am Sonnabendmittag auch die Schlange von der Tesdorpstraße am Mittelweg in Hamburg, wie der NDR berichtet. 8.000 bis 10.000 Menschen kamen nach Schätzungen der Polizei, um ihre Stimme bei der Stichwahl in der Türkei abzugeben. Auch in Nordrhein-Westfalen und in Stuttgart und München haben sich laut WDR und Deutscher Presse-Agentur (dpa) lange Warteschlangen vor den Konsulaten gebildet.

Erdoğan gilt als Favorit

Bis zum 24. Mai sind die 1,5 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland aufgerufen, sich zwischen dem amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und seinem Herausforderer Kemal Kılıçdaroğlu von der CHP zu entscheiden. Erdoğan gilt als Favorit, nachdem er in der ersten Runde am 14. Mai nur knapp die absolute Mehrheit verpasst hat.

Herausforderer Kılıçdaroğlu betonte in einer auf Twitter veröffentlichten Ansprache, dass es eine "nationale Pflicht" für alle türkischen Bürger auf der Welt sei, ihre Stimme abzugeben. Insgesamt sind rund 61 Millionen Menschen in der Türkei und 3,4 Millionen im Ausland lebende Wahlberechtigte zur Wahl aufgerufen. Die Stichwahl zur Präsidentschaft ist für die Türkei die erste ihrer Geschichtet.