Pfingsten im Nordosten An der Ostsee sind noch Betten frei – aber die Preise ziehen an
Vor dem langen Pfingstwochenende haben Urlauber noch Chancen auf Quartiere. Die Branche kämpft mit einem alten Problem.
Kurzentschlossene haben über Himmelfahrt sowie Pfingsten in Mecklenburg-Vorpommern noch gute Chancen bei der Suche nach einer Unterkunft. Die Tourismusbranche rechnet nach einer aktuellen Umfrage mit einer Auslastung von rund 75 Prozent. Urlauber müssen aber vor allem beim Essen mit deutlich gestiegenen Preise rechnen, auch Übernachtungen sind teurer geworden.
Die Umfrage des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern (TMV) basiert auf Angaben von 350 Anbietern, darunter zwei Drittel Beherbergungsbetriebe. Die Erwartungen sind rund zehn Prozent geringer als im Vorjahr. Konkret wird an Himmelfahrt mit einer Auslastung von 74 Prozent (2022: 84 Prozent) und an Pfingsten mit 76 (85) gerechnet. Die tatsächliche Buchungslage liege derzeit bei 63 beziehungsweise 62 Prozent, es würden aber kurzfristige Buchungen erwartet, so der TMV.
Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern: Hoffen auf das Wetter
"Auch beim zweiten großen Feiertagsblock des Jahres – Himmelfahrt und Pfingsten – liegt die erwartete Auslastung unter der des Vorjahres. Aus Erfahrung wissen wir: Wenn das Wetter mitspielt, ziehen die kurzfristigen Buchungen noch an; jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass wir uns verstärkt im Wettbewerb mit internationalen Reisezielen befinden, in die das Reisen nach der Pandemie wieder einfacher geworden ist", sagte TMV-Chef Tobias Woitendorf.
Ob Kaffee, Kuchen, Eis oder abends Fisch oder Pasta – die Preise haben deutlich angezogen, allerdings ist das kein Nordost-, sondern ein bundesweites Phänomen. Um zwölf Prozent seien die Preise bei den touristischen Unternehmen in MV im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Am stärksten machte sich das bei den gastronomischen Betrieben (plus 21 Prozent) und am geringsten bei den Beherbergungsbetrieben (plus 11 Prozent) bemerkbar.
Nicht mal die Hälfte der Unternehmen hat genug Azubis
Kopfzerbrechen bereitet der Branche weiter der Mangel an Fach- und Arbeitskräften. Jedes zweite Unternehmen (51 Prozent) sehe den Arbeitskräftemangel als hohes oder sehr hohes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Betriebes. Händeringend gesucht werden Auszubildende: Nur 47 Prozent der Unternehmen könnten den Bedarf an Azubis aktuell vollständig oder fast vollständig decken.
Mit Blick auf den Sommer und die Hauptsaison-Monate Juli und August rechnen Beherbergungsbetriebe im Nordosten mit einer Auslastung von jeweils durchschnittlich 82 Prozent. Dieser Wert liegt etwa fünf Prozentpunkte unter dem des Vorjahreszeitraumes. Doch auch hier können das Wetter und Spontanbucher die Entwicklung beeinflussen.
- Nachrichtenagentur dpa