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Präsidentschaftswahl: Warum Türken in Berlin anders abstimmen


Kopf-an-Kopf-Rennen in der Hauptstadt
Warum Türken in Berlin anders abstimmen

Von t-online, mgr

15.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Menschen stehen Schlange für die Abstimmung für die Türkische Wahl vor dem Türkischen Generalkonsulat in der Heerstrasse in Berlin.Vergrößern des Bildes
Menschen stehen Schlange für die Abstimmung für die Türkische Wahl vor dem Türkischen Generalkonsulat in der Heerstrasse in Berlin: Nur in Berlin ging etwa jede zweite Stimme nicht an Erdoğan. (Quelle: Jochen Eckel/imago-images-bilder)
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Unter Wählern in Deutschland triumphiert Erdoğan, nur in Berlin herrscht ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Welchen Einfluss hat der hohe Anteil an kurdischstämmigen Bürgern?

Beim Rennen um die Präsidentschaftswahl ist das Ergebnis der deutschen Wähler eindeutig: Nach Auszählung von 98 Prozent, kann Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan 65,4 Prozent der deutschen Stimmen auf sich vereinigen. Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğlu, gemeinsamer Kandidat eines Sechser-Bündnisses, liegt derweil bei 32,6 Prozent.

Anders in Berlin: da liefern sich Erdoğan und Kılıçdaroğlu ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nachdem 99,3 Prozent der Stimmen ausgezählt sind, liegt der Amtsinhaber bei 49,17 Prozent, sein Herausforderer bei 48,81 Prozent. Ein deutschlandweit einmaliges Ergebnis, in allen anderen deutschen Städten führt Erdoğan deutlich.

In Berlin leben mehr als 80.000 Kurden

Berlin war bereits bei den Wahlen 2018 die Region in Deutschland, in der Erdoğan am schlechtesten abschnitt. Die regionalen Unterschiede in der Beliebtheit erklären sich vor allem damit, wo die Wurzeln der Türkeistämmigen überwiegend liegen: Die in den Sechzigerjahren als Gastarbeiter angeworbenen Türken stammen vielfach vom Land und aus islamisch-konservativen Gegenden in Anatolien, sie stehen eher der AKP und Erdoğan nahe. Diese Prägung wird auch über Generationen tendenziell weitergegeben.

Bei später nach Deutschland gekommenen Türken ist diese Prägung nicht so stark, bei kurdischstämmigen Menschen ist der Zuspruch zu Erdoğan gering. Und in Berlin ist dieser Anteil besonders hoch: Schätzungen gehen davon aus, dass von den etwa eine Million Kurden in Deutschland zwischen 80.000 und 150.000 Kurden in Berlin leben, dokumentiert das Yekmal Akademie für Sprach Bildung und Forschung in ihrer Abhandlung "Kurdisches Leben in Berlin". Da die Statistiken des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) keine Statistiken über Muttersprachen oder "ethnische" Hintergründe führen, gibt es keine genaue Antwort auf diese Frage.

Verwendete Quellen
  • dailysabah.com: Germany Election Results
  • yekmal.com: Kurdisches Leben in Berlin, Şerif Derince
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