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"Spreehotel" in Bautzen – Ermittler gehen von rechtem Anschlag aus


"Spreehotel" in Bautzen
Anschlag auf Asylunterkunft: Ermittler gehen von rechter Attacke aus

Von dpa
Aktualisiert am 14.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Brandursachenermittler der Polizei (Archivbild): Sie stehen vor der Flüchtlingsunterkunft.Vergrößern des Bildes
Brandursachenermittler der Polizei (Archivbild): Sie stehen vor der Flüchtlingsunterkunft. (Quelle: Sebastian Kahnert/dpa)

In einem ehemaligen Hotel in Sachsen brennt es im Oktober 2022. Brisant: Eigentlich sollten dort Flüchtlinge einziehen. Nun gibt es neue Erkenntnisse.

Bei dem Anschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Bautzener "Spreehotel" im Oktober 2022 gehen die Behörden inzwischen von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus. Die Ermittlungen wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung dauern an "und werden weiterhin mit hoher Intensität betrieben", wie es in der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der AfD im Landtag vom 17. März zum Ermittlungsstand heißt.

Die Umstände der Tat – Ziel des Angriffs, Zeitpunkt, Art und Weise – sprächen für politisch rechts motivierte Kriminalität. Der oder die Täter sind bisher nicht gefasst, nach Angaben der Staatsanwaltschaft Görlitz wird das Verfahren "noch gegen 'unbekannt'" geführt.

Unterkunft aktuell beinahe ausgelastet

Am Morgen des 28. Oktober war im ehemaligen "Spreehotel" ein Feuer ausgebrochen, nachdem Fensterscheiben eingeworfen worden waren. In der Woche danach sollten erste Flüchtlinge in das Haus einziehen. Vier Mitarbeiter des Hoteleigentümers, die im Gebäude übernachteten, blieben unverletzt. Das Areal wird laut Innenministerium inzwischen stärker bestreift, "um das Risiko weiterer möglicher Brandstiftungen zu minimieren". Darüber hinaus gibt es weitere Sicherheitsmaßnahmen.

Das frühere Hotel, außerhalb der Stadt an einem Stausee gelegen, wird von einem privaten Eigentümer zur Verfügung gestellt und von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) betrieben. Die ersten Flüchtlinge zogen dann mit Verspätung Ende November 2022 ein, wie das Landratsamt Bautzen auf Anfrage mitteilte. Mit 191 Bewohnern ist es aktuell fast ausgelastet – insgesamt können 195 Personen dort leben.

Schon 2015 bis 2017 war das frühere Hotel bereits eine Unterkunft für Asylbewerber. In dieser Zeit war 2016 schon einmal ein Brandanschlag mit Molotow-Cocktails auf das Haus verübt worden. Die zerschellten allerdings auf dem Fußweg hinter dem Zaun, über den sie flogen, und erloschen. Drei junge Männer waren 2019 deswegen zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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