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Berlin: Neonazi greift Jamaikaner mit Messer an –Staatsanwalt beantragt Haft


Mutmaßlich rassistische Attacke
Neonazi greift Jamaikaner mit Cuttermesser an – Staatsanwalt beantragt Haft

Von dpa, t-online, jl

20.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Angeklagte Maurice P. vor Gericht (Archivbild): Er ist als Neonazi einschlägig bekannt.Vergrößern des Bildes
Der Angeklagte Maurice P. vor Gericht (Archivbild): Er ist als Neonazi einschlägig bekannt. (Quelle: Olaf Wagner/imago-images-bilder)
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Hitlergruß und Messerattacke auf einen Jamaikaner: Der Staatsanwalt forderte Haft für einen Neuköllner Neonazi.

Im Prozess gegen einen Berliner Rechtsextremisten nach einem mutmaßlich rassistischen Messerangriff sowie weiterer Vorwürfe hat die Staatsanwaltschaft drei Jahre Haft gefordert. Der 29-Jährige habe in einem Fall einen aus Jamaika stammenden Mann rassistisch beleidigt und dem Mann nach einer Auseinandersetzung mit einem Messer in den Hals geschnitten, sagte der Staatsanwalt am Freitag vor dem Amtsgericht Tiergarten. Weitere Plädoyers und auch die Verkündung eines Urteils sind für den 25. Januar vorgesehen.

Der Staatsanwalt plädierte im Fall des Messereinsatzes auf einen Schuldspruch wegen gefährlicher Körperverletzung. Zudem sei der 29-Jährige wegen weiterer Straftaten des schweren Landfriedensbruchs und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu verurteilen.

Berliner Neonazi: Angriff unter Kokain-Einfluss

Gegen den polizeibekannten Rechtsextremisten liegen zwei Anklagen vor. Im Juli 2021 sei es zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und einem heute 37 Jahre alten Jamaikaner vor einem Imbiss gekommen. Nach mehrstündiger Diskussion, in der der Angeklagte aus seiner rechten Gesinnung keinen Hehl gemacht habe, sei die Stimmung gekippt, so der Staatsanwalt in seinem Plädoyer. P. soll sich dem RBB zufolge sogar mit seiner radikalen Denkweise gerühmt und rassistische Beleidigungen geäußert haben.

Die Männer hätten sich daraufhin geschubst und geschlagen. Als diese Auseinandersetzung beendet war, habe der Angeklagte ein Messer eingesetzt. Die Verletzung sei potenziell lebensgefährlich gewesen, sagte eine Nebenklage-Anwältin. Eine Notwehr habe nicht vorgelegen.

Der 29-Jährige hatte teilweise gestanden. Unter Einfluss von Drogen habe er den Hitlergruß gezeigt, erklärte er über einen seiner Verteidiger. Laut RBB-Informationen soll es sich bei dem Rauschmittel um Kokain gehandelt haben.

P. gab jedoch an, im Fall einer Schlägerei im September 2018 nicht beteiligt gewesen zu sein. Einen entsprechenden Vorwurf wies er zurück. Zum Messereinsatz erklärte der Angeklagte, er habe lediglich "in Panik Abwehrbewegungen gemacht" und den Mann nicht verletzen wollen. Der verletzte Jamaikaner ist im Krankenhaus versorgt worden, er überlebte die Attacke, soll aber bis heute unter den psychischen Folgen der Tat leiden.

Verwendete Quellen
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