"Trinkwasserversorgung gefährdet" Tesla will eigenständig Wasser fördern –Umweltverband warnt
Schon lange warnen Naturschützer vor negativen Folgen der Tesla-Fabrik für die Umwelt. Der Streit um das Wasser spitzt sich nun offenbar zu.
Der US-Elektroautobauer Tesla rund um Elon Musk sucht für seine Autofabrik im brandenburgischen Grünheide eigenständig nach Wasser. Das ergaben Recherchen von Stern und RTL. Der Zweckverband Wasserversorgung in Fürstenwalde – in der Nähe liegt die Fabrik – habe dies bestätigt.
Hintergrund der Wassersuche solle die geplante Erweiterung des Geländes um 100 Hektar sein. Am Donnerstag werde darüber bei der zuständigen Gemeindevertretung in Grünheide entschieden. Ende Oktober wurde demnach bereits mit der Rodung von 70 Hektar Kiefernwald begonnen. Das Tesla-Areal liegt zum Teil in einem Wasserschutzgebiet.
Tesla: Heftige Kritik von Umweltverbänden und Anwohnern
Umweltverbände schlagen nun Alarm: "Wir betrachten das [...] mit sehr großer Sorge", so Christiane Schröder, Geschäftsführerin des Naturschutzbundes (NABU) Brandenburg. Weiter kritisiert sie bei Stern und RTL heftig: "Nicht nur die Natur wird unter weiteren Wasserentnahmen massiv leiden, sondern es wird auch die Trinkwasserversorgung für eine ganze Region gefährdet sein".
Daher wolle der NABU juristische Schritte prüfen. In manchen Gebieten nahe der Fabrik sei der Wasserverbrauch für Privathaushalte bereits gedeckelt. Anwohner Steffen Schorcht von der Bürgerinitiative Grünheide beschreibt das Bestreben des Unternehmens als massiven Eingriff in die Wasservorräte der Region. "Dass Tesla uns das Wasser abgräbt, ist nicht hinnehmbar". Tesla ließ eine Anfrage von Stern und RTL unbeantwortet.
Bald mehr als 12.000 Beschäftigte in Grünheide?
Nicht nur bei Umweltschützern stößt das Vorhaben auf Kritik. Auch Anwohner wehren sich. Etwa 200 Menschen aus Grünheide und Umgebung machten nach Angaben der veranstaltenden Bürgerinitiativen am vergangenen Samstag ihrem Unmut über die Erweiterung der Fabrik Luft. Kritisiert wurden die Nichteinhaltung von Umweltstandards, die zweite Ausbaustufe und die Flächenerweiterung durch den US-Elektroautobauer.
Tesla beschäftigt derzeit nach eigenen Angaben mehr als 7.000 Mitarbeiter. Später sollen es 12.000 Beschäftigte sein, mit dem Ausbau würden es dann noch mehr. Sie sollen bis zu 500.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr fertigen.
- stern.de: "Streit um Grundwasser spitzt sich zu: Tesla sucht nach Vorräten im trockenen Brandenburg"
- presseportal.de: Mitteilung vom Gruner+Jahr, Stern vom 7. Dezember 2022
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa