Ohne Vorwarnung Finanzamt friert Konten ein: Berliner muss hungern
Hungern, wegen technischer Probleme beim Finanzamt: Ein Berliner hat seine Steuererklärung zu spät abgegeben. Jetzt gibt das Amt seine Konten nicht mehr frei.
Sperrung wegen Pfändung – diese kurze Nachricht bekommt der Berliner Simon S. ohne Vorwarnung. Von heute auf morgen kommt der freie Dozent für Innovation und Nachhaltigkeit nicht mehr an sein Geld, wie die "Bild" berichtet.
Inzwischen habe er sechs Kilo abgenommen. Er ernähre sich nur noch von Brot und Tütensuppen, heißt es in dem Bericht. Das Geld dafür müsse er sich leihen. Der Grund für die prekäre Situation des Berliners ist eine zu spät eingereichte Steuererklärung. Der "Bild" zufolge hätte Simon S. eigentlich sogar Geld vom Finanzamt erstattet bekommen, doch wegen der fehlenden Steuererklärung schätzt ihn das Finanzamt auf eine Zahlung von 12.000 Euro und friert seine Konten ein.
Finanzamt Berlin friert Konten ein und bleibt stur
Was folgt, ist ein nervenaufreibender Kampf: Simon S. habe das Geld sofort an das Finanzamt überwiesen. Doch dem Bericht der Bild zufolge passiert nichts. Demnach hat Simon S. täglich beim Amt angerufen, Mails geschrieben, den Nachweis seiner Überweisung eingeschickt. Doch die Konten blieben eingefroren. Eine Mitarbeiterin habe auf ein technisches Problem verwiesen.
Frederik Bombosch, Sprecher der Senatsverwaltung für Finanzen bestätigte der "Bild", dass technische Probleme die personelle Bearbeitung verzögerten. An der Beseitigung des Rückstandes arbeite die Finanzverwaltung aber mit Hochdruck. Liege eine Pfändung vor passiere eine Buchung nicht maschinell, sondern müsse händisch bearbeitet werden.
Berliner kann weder Essen kaufen noch Rechnungen bezahlen
Und das dauert wohl. In der Zwischenzeit versucht Simon S. alles, um wieder an seine Konten zu kommen. Aber das Finanzamt bleibt stur. Dem Bericht der Bild zufolge helfen weder Überweisungsbelege noch erklärt sich ein Mitarbeiter bereit, die Bank anzurufen, um sich die Überweisung bestätigen zu lassen.
Simon S. kann in der Zwischenzeit weder Essen kaufen, noch seine Rechnungen bezahlen, berichtet die "Bild". Es hagele Mahnungen. Während das Finanzamt Dienst nach Vorschrift mache, wolle Simon S. einfach nur sein Leben zurück.
- bild.de: "Das Finanzamt hat mein Leben eingefroren"