Aktion von "Debt for Climate" Klima-Aktivisten besetzen Finanzministerium – und treffen auf Lindner
Sie zeigen Plakate und kleben sich an einem Tresen fest: Im Finanzministerium sorgen Klima-Aktivisten für Wirbel. Der Einsatz der Polizei läuft noch.
In Berlin haben am Montagvormittag Klimaaktivisten der Gruppierung "Debt for Climate" Teile des Bundesfinanzministerium belagert. Zur Stunde laufe deswegen ein Einsatz der Polizei in dem Gebäude an der Wilhelmstraße, sagte eine Sprecherin der Polizei t-online.
Gegen 11.45 Uhr hatten demnach zunächst 20 Mitglieder der Gruppe Plakate im Eingangsbereich des Ministeriums von Christian Lindner (FDP) gezeigt, 40 weitere hätten auf der Wilhelmstraße selbst demonstriert. Kurz darauf hätten sich dann mehrere Personen an einer Empfangstheke des Ministeriums im Eingang festgeklebt, 20 Aktivisten seien dann hinauf ins 2. Obergeschoss des Ministeriums gezogen, um dort zu demonstrieren.
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Einige Aktivisten hätten auch Plakate "mit Klimabezug" vom Balkon des Gebäudes gehängt, so die Sprecherin weiter. Die Polizei sei nun in Absprache mit dem Ministerium im Einsatz und dabei, die Aktivisten zu entfernen. Auf Twitter sprach die Aktivisten-Gruppe davon, dass man das Büro von Bundesfinanzminister Lindner und den Matthias-Erzberger-Saal des Ministeriums besetzt habe.
Zudem twitterte die Gruppe ein Video, das zeigte, wie junge Menschen in einem großen Saal Transparente mit englischsprachigen Aufschriften halten. Dazu schrieben sie, Finanzminister Christian Lindner (FDP) habe versprochen, über einen Schuldenschnitt für arme Staaten zu beraten. Es handle sich aber um "ein leeres Versprechen". Eine andere Gruppe forderte Lindner auf, vor Ort mit ihr zu sprechen.
Nach Angaben des Finanzministeriums sprach Lindner mit den Demonstranten. Dann sei man friedlich wieder auseinander gegangen. "Das Büro des Ministers wurde nicht blockiert." Lindner twitterte: "In Washington haben wir uns zur Verschuldung mit afrikanischen Staaten getroffen. Da bleiben wir dran. Die Aktion hätte ich also nicht gebraucht, den Dienst hat sie aber nicht gestört."
Parallel blockierten Demonstranten erneut seit dem Morgen an mehreren Stellen Autobahnausfahrten in Berlin, unter anderem in Charlottenburg, Tempelhof und Schöneberg – auch dort hatten sie sich an die Fahrbahn geklebt.
Die Gruppe hatte bereits in der vorvergangenen Woche erneute "massenhafte Autobahnblockaden" angekündigt. Sie forderten ein Tempolimit auf Autobahnen, einen "bezahlbaren ÖPNV für alle" sowie grundsätzlich eine andere Klimapolitik.
- Telefonat mit der Pressestelle der Polizei Berlin
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa