Zurückgetretene RBB-Intendantin Generalstaatsanwaltschaft übernimmt Ermittlungen gegen Schlesinger
Berlins oberste Strafbehörde hat die Ermittlungen gegen die Ex-RBB-Chefin Schlesinger übernommen. Grund dafür ist die große Bedeutung des Falls.
Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat die Ermittlungen in der RBB-Affäre um die zurückgetretene Intendantin Patricia Schlesinger übernommen. Das berichten mehrere Medien. Grund dafür sei die Bedeutung des Falles, erklärte die Behörde der Investigativ-Redaktion rbb24 Recherche und dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Schlesinger war am Sonntag nach zahlreichen Vorwürfen als RBB-Intendantin zurückgetreten. Das Online-Medium "Business Insider" hatte den Fall Ende Juni ins Rollen gebracht.
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Bereits am Montag war bekannt geworden, dass die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Patricia Schlesinger wegen des Verdachts der Untreue und der Vorteilsnahme ermittelt. Gegen Schlesingers Ehemann Gerhard Spörl und gegen den bisherigen RBB-Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf gibt es ebenfalls Ermittlungen.
Affäre um Schlesinger: Weitere Untersuchungen laufen
Es geht unter anderem um die Frage, ob Schlesinger und der inzwischen zurückgetretene Senderchefkontrolleur Wolf miteinander einen zu laxen Umgang bei der möglichen Kollision von Interessen gepflegt haben könnten. Beide wiesen die Vorwürfe zurück.
Dabei spielen Beraterverträge für ein inzwischen auf Eis gelegtes RBB-Bauprojekt und Aufträge für Schlesingers Ehemann bei der landeseigenen Messe Berlin eine Rolle. Wolf war dort auch Aufsichtsratschef. Diesen Posten legte er nun auch ab.
Neben den Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft laufen weitere Untersuchungen. Der RBB hat eine externe Anwaltskanzlei damit beauftragt, die Vorwürfe gegen Schlesinger zu prüfen. Diese Untersuchung soll bis zu einer Million Euro kosten.
Transparenzhinweis
Gerhard Spörl schreibt als Kolumnist für t-online.