Zerkarien trüben Bade-Spaß Amt warnt vor Saugwurm-Larven in Berliner Flüssen und Seen
In Berlin wird es rekordverdächtig heiß, doch das Lageso warnt vor einem möglichen Auftreten von Zerkarien in Badegewässern. t-online erklärt, worauf Sie achten müssen und wo die Saugwürmer-Larven zuletzt aufgetreten sind.
Eine Hitzewelle rollt über die Hauptstadt: Am Wochenende werden in Berlin und Brandenburg Temperaturen über 30 Grad erwartet. Abkühlung verschaffen dann die zahlreichen Badestellen, Frei- und Strandbäder in der Hauptstadt. Doch wie steht es eigentlich um die Wasserqualität der städtischen Seen und Flüsse?
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin (Lageso) hat dafür eine Karte zusammengestellt. Sie gibt nicht nur einen Überblick über die Berliner Badestellen, sondern zeigt auch an, wie sauber das Wasser an der entsprechenden Stelle derzeit ist. Die jüngsten Daten zeichnen ein erfreuliches Bild: Jeder der 39 Badeorte ist auf der Karte grün markiert. Die Wasserqualität ist also gut, Berlinerinnen und Berliner können uneingeschränkt schwimmen gehen.
Berliner Badegewässer: Hautreizungen durch Zerkarien möglich
Eine Sache könnte das Bade-Vergnügen am Wochenende dann aber doch noch trüben, wie das Lageso kurz vor dem Wochenende mitteilte: Zerkarien. Dabei handelt es sich um Larven von Saugwürmern, die eigentlich in Enten oder anderen Wasservögeln leben.
Über den Vogelkot gelangen die Wurmeier ins Wasser und infizieren im Uferbereich lebende Schnecken als Zwischenwirt. In diesen bilden sich dann die Zerkarien, die bei warmen Wassertemperaturen ausschwärmen, um sich ihren Endwirt zu suchen.
Das ist in der Regel ein Wasservogel, allerdings kann es auch passieren, dass versehentlich ein Mensch befallen wird. Die Larven bohren sich dann unter die Haut, wo sie nach kurzer Zeit absterben. Das kann bei Betroffenen zu unangenehm juckenden Hautentzündungen führen.
Darauf sollten Badegäste achten
Nach Angaben des Lageso lassen sich Zerkarien im Gewässer nur schwer nachweisen. Ein vermehrtes Auftreten der Larven sei zeitlich und räumlich sehr variabel. Zudem würden Zerkarien oft nur kurzzeitig in einigen der stark erwärmten Gewässer auftreten.
Folgende Maßnahmen empfiehlt das Lageso:
- Wasserpflanzenreiche Uferbereiche meiden
- Freiwasserzonen aufsuchen
- Längere Aufenthalte im Flachwasserbereich vermeiden (gerade Kinder sind gefährdet)
- Wasserfeste Sonnenschutzmittel verwenden
- Nach dem Baden kräftig mit dem Handtuch abrubbeln, um gegebenenfalls ein vermehrtes Eindringen von Zerkarien in die Haut zu verhindern
- Nasse Badebekleidung ausziehen
- Bei heftigeren Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Wasservögel sollen nicht durch Fütterungen angelockt werden
- Meldung an das örtlich zuständige Gesundheitsamt
Schon in den vergangenen Jahren gab es in Berliner Badegewässern Hinweise auf Zerkarien. Betroffen waren dabei der Schlachtensee, die Krumme Lanke, der Jungfernheideteich, der Große und der Kleine Müggelsee, der Halensee, die Unterhavel (Große Steinlanke) und der Große Wannsee.
- Landesamt für Gesundheit und Soziales: Pressemitteilung vom 16. Juni
- Landesamt für Gesundheit und Soziales: Berliner Badestellen
- Landesamt für Gesundheit und Soziales: Zerkarien