Weiteres Unfallopfer querschnittsgelähmt Raser tötet Ehemann bei Unfall – Urteil verkündet

Nach einem tödlichen Streit rast ein Mann mit Tempo 138 in ein Auto. Sein Ehemann stirbt, ein Unbeteiligter wurde schwer verletzt. Jetzt ist das Urteil gefallen.
Ein tödlicher Streit im Auto endete in einem schweren Unfall: Am 3. Januar 2019 ist ein 51-Jähriger auf einer Landstraße bei Alsdorf mit 138 Kilometern pro Stunde in ein stehendes Fahrzeug gerast. Sein Ehemann, der auf dem Beifahrersitz saß, starb noch am Unfallort. Der Fahrer des gerammten BMW ist seitdem querschnittsgelähmt. Das hat das Aachener Landgericht am Dienstag mitgeteilt.
Nach Angaben des Gerichts war der Mann zuvor durch einen heftigen Streit mit seinem Partner stark aufgewühlt. Er überholte mehrere Fahrzeuge mit überhöhter Geschwindigkeit, touchierte dabei Außenspiegel und richtete Sachschäden an, ehe er in einen vor einer Ampel wartenden BMW prallte.
Aachener Landgericht sieht kein illegales Rennen
Zunächst hatte das Aachener Landgericht den Mann wegen eines illegalen Autorennens mit Todesfolge zu sechs Jahren Haft verurteilt. Der Bundesgerichtshof hob dieses Urteil jedoch auf und verwies den Fall zurück.
In der Neuverhandlung kam das Gericht zu einem anderen Ergebnis: Weder ein illegales Rennen noch eine Tötungsabsicht konnten dem Angeklagten nachgewiesen werden. Die Richter verurteilten ihn daher wegen fahrlässiger Tötung, schwerer fahrlässiger Körperverletzung und schwerer Gefährdung des Straßenverkehrs zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten.
Bei der Strafzumessung berücksichtigte das Gericht mehrere mildernde Umstände. Der 51-Jährige sei zum Zeitpunkt der Tat abhängig von dem Lösungsmittel GBL gewesen, möglicherweise stand er auch während der Fahrt unter dessen Einfluss. Außerdem habe er ein umfassendes Geständnis abgelegt und sei nicht vorbestraft gewesen. Er habe aber rücksichtslos gehandelt, sagte der Richter in der Urteilsbegründung.
- wdr.de: "Raser muss fast drei Jahre in Haft"
- antenneac.de: "Raser-Prozess beendet: Zwei Jahre und 10 Monate Haft"
- aachener-zeitung.de: "Raser-Prozess: Richter entschuldigt sich für jahrelange Verzögerung"