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Aachen: Wird Camp Hitfeld zum Gewerbegebiet oder bleibt Naturschutz Priorität?


Gewerbe oder Naturschutz
Aachens Lost Place: Tut sich etwas am Camp Hitfeld?

Von t-online, kk

09.12.2024Lesedauer: 2 Min.
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Seit vielen Jahren ist das ehemalige belgische Kasernengelände bloß noch ein Aachener "Lost Place" (Archivbild): Jetzt gibt es neue Vorschläge. (Quelle: Rob Menting)
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Auf dem ehemaligen Camp Hitfeld in Aachen ist seit Jahren wenig passiert, doch ein neuer Vorstoß von Wirtschaftsdezernent Hissel rückt es wieder in den Fokus.

Seit Jahrzehnten herrscht auf dem ehemaligen belgischen Kasernengelände und heutigem "Lost Place" in Camp Hitfeld in Aachen Stillstand. Im jüngsten Planungsausschuss brachte ein Vorstoß von Wirtschaftsdezernent Thomas Hissel das Thema wieder auf die Agenda. Das berichtet die "Aachener Zeitung". Hissel regte an, die bisherigen Pläne für das Gelände, die im Flächennutzungsplan Aachen 2030 festgeschrieben sind, neu zu prüfen. Das geht aus einer Stellungnahme der Stadt Aachen bezüglich der Neuaufstellung des Regionalplans hervor.

Das sind die bisherigen Pläne für das Gelände und bis dato politischer Konsens: Laut Flächennutzungsplan soll das 38 Hektar große Areal in Camp Hitfeld zu gleichen Teilen aufgeforstet werden (und somit das Augustinerwäldchen erweitern) und für nachhaltige Energieerzeugung (PV-Anlagen und Windenergie) sowie als Sonderbedarfsfläche für Werkstätten und Schulungsräume der Aachener Feuerwehr genutzt werden. Auch eine sondereingeschränkte Gewerbenutzung auf 15 Hektar sieht der bisherige Plan vor. "Sondereingeschränkt" bedeutet in diesem Fall, dass sich hier keine konventionellen Gewerbe oder die Industrie ansiedeln dürfen, da das angrenzende Augustinerwäldchen in der Zukunft einmal zum Naturschutzgebiet erklärt werden soll.

Knappheit an Gewerbeflächen brachte das Umdenken

Hissel betont jedoch die zunehmende Knappheit an Gewerbeflächen in Aachen. In der Stellungnahme der Stadt Aachen heißt es: "Um eine erfolgreiche Ansiedlung sowie gewerbliche Entwicklungs- und Erweiterungsmöglichkeit zu bieten, damit einhergehend neue Arbeitsplätze in der Region zu schaffen und dem Strukturwandel in der Region zu begegnen, sind ausgewiesene industrielle und gewerbliche Bereiche (...) in einer nicht unerheblichen Größenordnung, unerlässlich. Anders lassen sich die erheblichen gewerblichen Flächenbedarfe in der Stadt Aachen nicht befriedigen." Aus Hissels Sicht müsse Camp Hitfeld also als eine der letzten großen Brachflächen der Stadt für potenzielle Unternehmensansiedlungen überprüft werden.

Sein Vorstoß stieß in dem Ausschuss jedoch auf Widerstand. Das berichtet die "Aachener Zeitung". Vertreter der Grünen und auch aller anderen Parteien hätten die Abweichung von bisherigen Ratsbeschlüssen kritisiert, die die Naturschutzziele im Augustinerwäldchen sichern sollten. Naturschutzorganisationen wie der Nabu Aachen sieht laut Lokalzeitung zudem die geplante Arrondierung des Waldes in Gefahr, die nicht nur das Stadtklima verbessern, sondern auch bedrohten Arten wie dem Rotmilan und der Bartfledermaus Lebensraum schaffen soll.

Während die Industrie- und Handelskammer Aachen (IHK) laut "Aachener Zeitung" Hissels Initiative unterstützt und die Notwendigkeit neuer Gewerbeflächen betont, bleiben Umweltschützer und Politik aber skeptisch. Der Planungsausschuss hat sich jetzt einstimmig dafür ausgesprochen, dass die bisherigen Beschlüsse erst einmal weiter gelten, bis eine erneute Beratung und ein Ratsbeschluss erfolgten.

Verwendete Quellen
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