Aachen: Wichtige ICE-Strecke gesperrt – Das müssen Reisende aus Aachen wissen

Ab dem Wochenende sperrt die Deutsche Bahn wichtige ICE-Strecken zwischen Köln und Berlin. Welche Folgen hat das für Reisende aus Aachen?

Eine Großbaustelle bei der Deutschen Bahn sorgt zum Beginn der Herbstferien am Wochenende für mehrere Ausfälle und Verspätungen auf wichtigen ICE-Strecken, unter anderem zwischen Köln und Berlin. Zahlreiche Haltestellen in NRW fallen aus.

Der Grund dafür ist, dass die Bahn ab Samstag, 12. Oktober, 35 Kilometer an Gleisen erneuert. Ein für den Fernverkehr wichtiger Abschnitt zwischen Hamm im Ruhrgebiet und dem östlich gelegenen Stadtteil Heessen ist davon ebenfalls betroffen. Bis Ende November sollen die Gleisarbeiten andauern.

Das bedeuten die Sperrungen für Reisende aus Aachen

Reisende zwischen Aachen und Berlin müssen sich bei einem Umstieg in Köln auf eine zusätzliche Fahrtzeit von bis zu 75 Minuten einstellen. Betroffen sind unter anderem der ICE 553, der ICE 845 und der ICE 1157, der nur in Berlin-Spandau und am Berliner Hauptbahnhof hält und normalerweise unter vier Stunden für die Strecke braucht.

Die Haltestellen Bielefeld Hauptbahnhof, Gütersloh Hauptbahnhof, Herford Hauptbahnhof und Minden Hauptbahnhof entfallen. Zudem fallen einzelne ICE-"Verstärker"-Linien zwischen Aachen und Mönchengladbach sowie zwischen Köln, Hannover und Berlin aus.

Zumindest bei der Direktverbindung zwischen Aachen und Berlin gibt es leichte Entwarnung: Erhebliche Verspätungen wie zwischen Köln und Berlin sind nicht eingeplant. Es fahren jedoch nur zwei der üblichen vier Direktverbindungen am Tag, eine am Morgen und eine am Nachmittag. Am Wochenende fährt vereinzelt nur ein Zug direkt von Aachen nach Berlin.

Verbindungen fallen an drei Tagen aus

Einzig vom 22. - 24. Oktober fährt kein direkter ICE zwischen Aachen und Berlin. Weshalb es an diesen Tagen keine Direktverbindung gibt, konnte auf t-online-Nachfrage bei der Deutschen Bahn noch nicht geklärt werden.

Die Fahrplanänderungen sind laut der Deutschen Bahn bereits in der Online-Auskunft und der Navigator-App integriert worden. Fahrgäste sollten dennoch vor der Abreise ihre Zugverbindung gründlich auf mögliche Änderungen, vor allem bei Anschlusszügen, prüfen.

Fahrgastverband "Pro Bahn" kritisiert die Bahn

Dr. Andreas Schröder, Sprecher vom Fahrgastverband "Pro Bahn", kritisiert die Deutsche Bahn wegen des Umgangs mit den Streckensperrungen: "Es wurden in den vergangenen Wochen noch Verbindungen angeboten, die absehbar nicht haltbar waren", sagte er auf Anfrage von t-online. Städte wie Bielefeld würden durch die Baustelle "dramatisch abgehängt".

Das Baustellenmanagement der Bahn sei zudem nicht gut. Er geht davon aus, dass es nicht die letzte Großbaustelle der Bahn in den nächsten Jahren sein wird: "Wir müssen uns generell auf ein Baustellen-Jahrzehnt einlassen", sagte er. Dennoch seien die Gleiserneuerungen dringend notwendig.