Forschungspreis Neue Batterien für Klimaschutz: Körber-Preis für Clare Grey
Hamburg (dpa) - Die britische Batterieforscherin Clare Grey (56) erhält den mit einer Million Euro dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft. Grey leistete Pionierarbeit bei der Optimierung von Batterien mit Hilfe der NMR-Spektroskopie, teilte die Körber-Stiftung am Dienstag in Hamburg mit.
Diese Methode ermögliche Einblicke in Batterien – ähnlich der Kernspin-Tomographie, mit der Ärzte Patienten "durchleuchten". Ihre Untersuchungen halfen, die Leistung von Lithium-Ionen-Akkus, die etwa Handys, Notebooks oder E-Fahrzeuge mit Strom versorgen, deutlich zu steigern.
Zudem war die Chemikerin an der Entwicklung neuartiger Batterietypen beteiligt – darunter Lithium-Luft-Akkus, die eine zehnfach erhöhte Energiedichte aufweisen oder Batterien, die sehr schnell aufladen und besonders betriebssicher sind. Zudem forscht Grey an kostengünstigen und langlebigen Speichersystemen für Strom aus regenerativen Quellen. "Die Britin sieht ihre Grundlagenforschung als wichtigen Beitrag, um das von der Europäischen Union erklärte Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen", hieß es.
Grey studierte Chemie an der britischen Oxford University. Nach ihrer Promotion 1991 ging sie an die Radboud-Universität im niederländischen Nijmegen. Nach Stationen in den USA wurde sie 2009 Professorin an der britischen University of Cambridge.
Der Körber-Preis, der zu den weltweit höchstdotierten Forschungspreisen zählt, wird seit 1985 vergeben. Bislang sechs Preisträgerinnen und Preisträger erhielten im Anschluss auch den Nobelpreis. Die Auszeichnung soll Clare Grey am 10. September im Hamburger Rathauses überreicht werden.