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Antarktis: Darum färbt sich der Schnee gerade blutrot


Aufnahmen aus der ewigen Kälte
Schnee in der Antarktis färbt sich blutrot

Von dpa
Aktualisiert am 02.03.2020Lesedauer: 1 Min.
Die Galindez-Insel in der Antarktis: Der Schnee um die ukrainische Forschungsstation "Akademik Wernadski" ist blutrot gefärbt.Vergrößern des Bildes
Die Galindez-Insel in der Antarktis: Der Schnee um die ukrainische Forschungsstation "Akademik Wernadski" ist blutrot gefärbt. (Quelle: Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine/dpa)
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Rund um eine ukrainische Forschungsstation in der Antarktis ist der Schnee seit Wochen nicht mehr weiß – sondern hat die Farbe von Blut. Das Ministerium liefert eine Erklärung.

In der Antarktis gibt es seit Wochen ein ungewöhnliches Naturphänomen: Der Schnee um eine ukrainische Forschungsstation ist blutrot gefärbt. Grund dafür sei eine auf Schnee wachsende Alge, teilte das Wissenschaftsministerium in Kiew mit. Der Klimawandel trage dazu bei, dass sich die mikroskopisch kleinen Algen mit dem Namen Chlamydomonas nivalis schnell vermehren könnten. Die Aufnahmen des seltenen Phänomens sehen Sie im Video oben oder hier.

Alge hat wohl Einfluss auf Gletscherschmelze

Nach Auffassung der Forscher wird damit auch die Schneeschmelze beschleunigt, da die rötliche Oberfläche mehr Sonnenlicht absorbiere als weißer Schnee, der das Licht stärker reflektiert. Vor kurzem wurden in der Antarktis mancherorts Temperaturen um 20 Grad Celsius gemessen.

Die Alge kommt auf der Welt vor, wo dauerhaft Winter ist – neben der Antarktis auch in der Arktis und in Teilen der Alpen. Experten vom Geoforschungszentrum in Potsdam schrieben 2016 in einer Studie, dass der Einfluss von Schneealgen auf die Gletscherschmelze bisher unterschätzt worden sei. Dieser Effekt müsse in künftigen Klimamodellen berücksichtigt werden.

"Dass Algen einen signifikanten Einfluss darauf haben, ist schwer vorstellbar", sagte Thomas Leya vom Potsdamer Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, der diese Algen erforscht, der Deutschen Presse-Agentur. Bislang sei das nicht umfassend untersucht. Die Forschung wisse auch zu wenig darüber, wie die mikroskopische Alge es schaffe, "solche Massen an Zellen hervorzubringen, die es für das Phänomen des roten Schnees benötigt".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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